Der Tagesspiegel • 29.01.2005
»Das Böse fängt an, sobald man die Menschen sortiert, wer gut und wer böse ist«, sagt Polens Ex-Außenminister Władysław Bartoszewski. In einem Tagesspiegel-Interview spricht Bartoszewski über seine Haft in Auschwitz, Sachsens NPD und die Lehren der Geschichte
Wenn Sie die NPD in Sachsens Landtag sehen, die Debatten um den Bombenkrieg gegen deutsche Städte und die Vertreibung, haben Sie dann Sorge, dass die Deutschen ihre Geschichte neu erfinden – als seien sie Opfer und nicht Täter gewesen?
Ja, diese Sorge habe ich. Aber ich vertraue darauf, dass die Mehrheit der Deutschen sich nicht wieder so verirrt wie nach 1933. In den Köpfen der älteren Europäer ist diese Bedrohung noch wach. Wenn die deutsche Gesellschaft den Aktivitäten der NPD oder auch manchen Äußerungen von Frau Steinbach, der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, nicht entgegentritt, wird sie erleben, dass die Polen wieder misstrauisch oder feindselig auf Deutschland schauen. […]
- »Wir können nicht alle Diktatoren töten«
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