Neue Zürcher Zeitung • 30.12.2004
Es war Vilém Flusser, der aus Mitteleuropa nach Lateinamerika vertriebene Emigrant, der darauf bestanden hatte, in den Migranten nicht nur die passiven Opfer zu sehen, die sie oft genug waren, sondern auch die Akteure, als die sie immer noch nicht erkannt sind. »Wir, die ungezählten Millionen von Migranten (seien wir Fremdarbeiter, Vertriebene, Flüchtlinge oder von Seminar zu Seminar pendelnde Intellektuelle), erkennen uns dann nicht als Aussenseiter, sondern als Vorposten der Zukunft.« Hier kündet sich die Geburt eines neuen Geschlechts an, das aus dem »Zusammenbruch der Sesshaftigkeit« hervorgeht und sich anschickt, die Reflexe, die der Mensch sich in der Kultur der Sesshaftigkeit und des Ackerbaus antrainiert hat, abzustreifen. […]
- Lob des Nomaden
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der NZZ