Die Welt • 04.12.2004
[…] Wirklich interessant machte das Bernsteinzimmer vor allem sein mysteriöses Verschwinden und die verzweifelte Suche danach. Der Politthriller um das Kunstwerk begann vor 60 Jahren in Königsberg. Dort wurde das Zimmer 1944 zum letzten Mal gesehen. Der Direktor der Städtischen Kunstsammlungen, der Bernsteinkenner Alfred Rohde, hatte Teile öffentlich ausgestellt, nachdem das Zimmer 1941 von deutschen Soldaten in 140 Einzelteilen aus Zarskoje Selo in die ostpreußische Metropole gebracht worden war. Die Ausstellung erregte Aufmerksamkeit, denn die Nationalsozialisten hatten Bernstein zum »urdeutschen Werkstoff« erhoben, und das Bernsteinzimmer schien ihnen die Krönung »deutscher Handwerkskunst« zu sein. Nach einem Brand im Königsberger Schloss und angesichts der nahenden Front ließ Rohde die Teile verpacken. Doch wo versteckte er sie? […]
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