Deutsche Welle • Monitor Ost- / Südosteuropa • 16.11.2004
Almaty, 3.11.2004, nach Ekspress-K, russ.
Wie die kasachische Zeitung Ekspress-K in ihrer Ausgabe vom 3. November berichtete, wandern keine in Kasachstan lebenden Deutschen mehr nach Deutschland aus. »Die Schlangen vor der deutschen Botschaft in Kasachstan [in der ehemaligen Hauptstadt Almaty] sind verschwunden. Mehrere Jahre lang hatten ganze Massen ethnischer Deutscher, die in ihre historische Heimat ausreisen wollten, praktisch die Botschaft belagert«, so die Zeitung. »Wer gehen wollte, ist bereits gegangen«, zitiert die Zeitung einen Mann auf der Straße.
Nach Angaben von Demographen lebte Anfang der neunziger Jahre über eine Million Deutsche in Kasachstan, jetzt sind es nicht mehr als 250.000. »Wenn wir die derzeitige Situation in Kasachstan mit der Zeit nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vergleichen ist natürlich alles viel besser geworden. Die Gründe, die die Deutschen zur Ausreise veranlassten, gibt es nicht mehr«, zitiert die Zeitung den Geschäftsträger der deutschen Botschaft in Kasachstan Gebhardt Weiss. »Wir können bestätigen, dass gegenüber anderen Religionen und ethnischen Gruppen in Kasachstan eine Politik der Toleranz betrieben wird«, führt die Zeitung die Worte der Vizevorsitzenden des Deutschen Bundestags Antje Vollmer an, die vor kurzem Kasachstan besuchte.
Die unzufriedensten Deutschen haben Kasachstan bereits verlassen. Diejenigen, die es vorziehen, für sich und ihre Familien hier in Kasachstan ein besseres Leben zu finden, sind geblieben, so Ekspress-K. (TS)
- »Wer gehen wollte, ist gegangen«
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