Ein Besuch im ukrainischen Lemberg, Stadt der Literatur und der verwischten Grenzen
Jörg Plath

Der Tagesspiegel • 29.07.2004

[…] Polen, Litauer, Moldawier, Österreicher, Russen, Deutsche und Sowjets haben Lemberg (deutsch), Lwiw (ukrainisch) oder Lwów (russisch) mit oft blutiger Unterdrückung zugesetzt. Und sie haben der Stadt einen immensen Reichtum an Bedeutungen verliehen. Im Schachbrettmuster der Straßen, in denen überall renoviert wird, leuchten schwarze Renaissancebauten, graue Barockgebäude sowie die ockerfarbenen, leicht angestoßenen Häuserzüge der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie. […]