Süddeutsche Zeitung • 16.08.2004
[…] Die Besonderheit dieser Gegend, erzählt Czesław Miłosz in seinem autobiografischen Roman Das Tal der Issa aus dem Jahr 1955, liege in der Zahl der dort ansässigen Teufel. Sie sei größer als irgendwo sonst, was vermutlich daran liege, dass die Teufel sich in morschen Weiden, Mühlen, Ufergesträuch besonders wohlfühlten. »Diejenigen, die sie gesehen haben, sagen, ein Teufel sei nicht groß, von dem Wuchs eines neunjährigen Kindes, er trage einen grünen Frack, ein Jabot, die Haare zum Zopf geflochten, weiße Strümpfe und bemühe sich, durch Schuhe mit hohen Absätzen die Hufe, deren er sich schämt, zu verstecken.« Vielleicht, so räsoniert der Erzähler, seien die lebensklugen Teufel aus dem Tal der Issa in das Kostüm der Aufklärung geschlüpft, weil die dortige ländliche Bevölkerung eine fast abergläubische Bewunderung für die Deutschen hege, für die Menschen des Handels, der Erfindung und der Wissenschaft. […]
- Im Schreiben verwischte ich die Spuren
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