»Die tragische Geschichte der deutschen Kolonien in der ehemaligen UdSSR wurde aus bestimmten Gründen tabuisiert. Die dokumentarischen Quellen waren sogar für die wenigen sowjetischen Historiker, die sonst zu den parteisowjetischen Archiven Zugang hatten, praktisch unzugänglich. Nun gibt es ein neues Buch über die deutschen Kolonisten in Aserbaidschan von Mammad Jafarli. Sein Ziel ist es, vor allem die dokumentarischen Quellen offen zu legen und damit die Wahrheit der Geschichte aufzudecken. Die Wahrheit der Geschichte aber hat in diesem Falle einen sehr bitteren Beigeschmack. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Lebensgeschichte einiger Generationen deutscher Kolonisten in Aserbaidschan, vor allem zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg, einer Periode sehr stürmischer, epochaler Ereignisse. Diese Erschütterungen haben ihre tragische Spur sowohl in der Geschichte des Landes hinterlassen, deren Bürger sie waren, wie auch vor allem im Leben der Kolonisten selbst.
Auf der Basis bisher unbekannten Materials und zum Teil erstmals publizierter Fakten und Dokumente berichtet der Autor über das Leben der vor 190 Jahren in den Kaukasus ausgewanderten Deutschen und deren Deportation während des Zweiten Weltkrieges. Erstmals wurden Dokumente aus Geheimarchiven zugänglich, die die Mechanismen des politischen Terrors gegen die aserbaidschanischen Deutschen in der Stalinzeit offenlegen und dies mit Namen und Fotos belegen. Die Namenslisten sollen auch dazu beitragen, dass Überlebende aus dieser Zeit oder Nachkommen Verschollener etwas über das Schicksal ihrer Familien oder Verwandten erfahren.
Mammad Jafarli, Dr. phil., wurde 1960 in Baku geboren. Er absolvierte die Historische Fakultät der dortigen Universität und ist Verfasser mehrerer wissenschaftlicher Publikationen über das Leben und Wirken der Deutschen, die bis 1941 im Kaukasus siedelten.«
Jarfali, Mammad: Politischer Terror und das Schicksal der Aserbaidschanischen Deutschen
20,– Euro zzgl. Versandkosten | ISBN: 978-3-00-037560-6
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Rita Heidebrecht
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