Das Schicksal einer zipserdeutschen Familie während und nach dem Zweiten Weltkrieg

Buchcover: Judit Kováts: Heimatlos

»Der Roman Heimatlos ist die Schilderung der Schülerin Lili aus dem slowakischen Kesmark/Kežmarok, die am Ende des Zweiten Weltkriegs von den Ereignissen der Geschichte mitgerissen wird. Aufgrund ihrer deutschen Nationalität muss sie zunächst vor den Partisanen fliehen, wird dann gemeinsam mit der Mutter und der schwangeren Schwester sowie den übrigen Schicksalsgefährten vertrieben, in einem Lager interniert und später nach Bayern deportiert, das damals noch in Trümmern liegt, denn die neue Tschechoslowakei duldet allein Tschechen und Slowaken. Lilis Vater ist im Gefängnis, ihr Schwager irgendwo in Kriegsgefangenschaft, sie aber kämpft in einstigen Konzentrationslagern gegen Hunger und Krankheiten an und wird Zeugin von Massakern, die aus Rache verübt werden. Ausgeliefert und Heimatlos erlebt sie die ersten Jahre des Friedens, behauptet sich aber dennoch, selbst wenn sie Schicksalsschläge ereilen, von denen auch nur einer für ein Leben genügen würde. Bei alldem lassen sie Humor und Lebenslust nicht im Stich: Ihre Haltung zum Schicksal kann für uns alle richtungsweisend sein.

Die Autorin

Judit Kováts ist Schriftstellerin und Lektorin, ursprünglich Historikerin und Archivarin. Judit Kováts hat zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten – Bände, Aufsätze, Fachartikel – zum 19. Jahrhundert und innerhalb dessen zum Reformzeitalter verfasst. Darüber hinaus publizierte sie Erzählungen und Novellen in diversen ungarischen Literaturzeitschriften und auf literarischen Portalen.

Als eine engagierte Verfechterin der oral history machte sie lange Jahre Interviews mit alten Menschen zu deren Lebenswegen, die als lebendige Augenzeugen vom Krieg, der kommunistischen Diktatur, den Aussiedlungen, Zwangsarbeitslagern und der Entrechtung und Verfolgung von Minderheiten berichteten.«
(Quelle: Nischenverlag)

Kováts, Judit: Heimatlos, Rom, aus dem Ungarischen von Eva Zador, Wien September 2020, 430 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
23,– €  | ISBN 978-9503906-7-4

Termin

Donnerstag, 16. September 2021
18:00 Uhr
Collegium Hungaricum Berlin
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