Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa | Band 23
 

»Nach dem Jahrbuch 22 (2014) "Reformation" ist auch dieser Band religionsgeschichtlich ausgerichtet. Die im BKGE erfolgte Auseinandersetzung mit der Reformation im östlichen Europa steht im Kontext der von der BKM geförderten "Reformationsdekade 2008-2017" und erfolgt in Zusammenarbeit mit dem BKM-geförderten Projekt "Freiheitsraum Reformation 2012-2017", das an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg durchgeführt wird. 

Der vorliegende Band ist aus der Tagung "Grenzen der Pluralisierung? Zur Konflikthaftigkeit religiöser Identitätsbildung und Erinnerungskultur in Europa seit der Frühen Neuzeit" hervorgegangen. Die während der Tagung gehaltenen Referate und die sich daran anschließenden Diskussionen haben zu einer konzeptionellen Erweiterung des thematischen Rahmens und einer Modifizierung des Titels geführt.

Durch die Präsentation neuer Forschungsergebnisse soll auch der vorgelegte Band die Kenntnisse über die Bedeutung der Reformation für die Kultur und Geschichte Europas - mit einem Akzent auf dem östlichen Europa - erweitern.«

 

Inhalt

Matthias Weber: Vorwort zum Themenband „Religion und Erinnerung“

Dagmar Freist: Einleitung

Teil 1: Konflikthaftigkeit religiöser Erinnerungskulturen und Identitätsbildung

Mihai-D. Grigore: Von Papisten, Schismatikern und Ketzern. Der Donau-Karpaten-Raum als Konfliktfeld konfessioneller Geschichtspolitik im 16. und 17. Jahrhundert

Thomas Wünsch: Identitätsstiftung durch Erinnerungsgestaltung: Religionspolemik in der polnisch-litauischen Adelsrepublik im 16. und 17. Jahrhundert

Anna Mikołajewska: Rottengeister und Glaubenszeugen in der Preussischen Kirchen-Historia (1686) Christoph Hartknochs

Lorenz Erren: Orthodoxer Aufklärer oder zynischer Protestant? Feofan Prokopovič im Urteil der deutschen und der russischen Geschichtsschreibung

Corinna Hauswedell: Von der Battle of the Boyne (1690) zu einer „nordirischen Identität“? Die lange Tradition politisch-religiöser Konfliktgeschichte in Irland

Teil 2: Politisierung des religiösen Gedächtnisses: Martyrologien und apokalyptische Visionen

Arno Herzig: Politisierung des kollektiven Gedächtnisses in Chroniken und Martyrologien der Frühen Neuzeit

Wojciech Gruk: „Zufluchtsorte des Wortes Gottes“ – Licensed places of worship and their role in maintaining the Lutheran identity in early modern Silesia and Royal Hungary

Silvia Serena Tschopp: Protestantisches Märtyrertum und lutherische Konfessionsbildung: Georg Mylius und der Augsburger Kalenderstreit

Robert Born: Der Erbfeind im Freundschaftspark. Überlegungen zu den unterschiedlichen Funktionalisierungen des Türkenbildes in Ostmittel- und Südosteuropa im 20. Jahrhundert

Tobias Weger: Die Weissagungen des blinden Jünglings aus Böhmen. Von der religiösen Endzeitstimmung zur nationalen Stereotypisierung

Teil 3: Migration, Diaspora und Erinnerungspraktiken

Susanne Lachenicht: „Wenn nur noch die Erinnerung bleibt“. Diaspora-Identitäten zwischen Vormoderne und Postmoderne

Jessica Cronshagen: Herrnhuter Diaspora, Erinnerungskultur und Identitätsbildung „in Abwesenheit“. Briefnetzwerke zwischen Europa und Surinam

Beiträgerinnen und Beiträger

Quelle: Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa – BKGE

Religion und Erinnerung. Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Bd. 23, Verlag De Gruyter, Oldenburg, 2015, 222 S., ISBN 978-3-11-041204-8, ISSN 1865-5696. € [D] 39,95