Historische Zäsur und biographische Erfahrung im östlichen Europa | Historical Turning Points and Biographical Experience in Eastern Europe
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»Diese Ausgabe des Nordost-Archivs versammelt individual- und kollektivbiografische Betrachtungen aus Deutschland, Polen, Russland und den baltischen Staaten. Sie fallen in die Zeit, in der sich die Imperien des Russländischen Reiches, des Osmanischen Reiches, der Habsburgermonarchie und des deutschen Kaiserreichs auflösten und von neuen Ordnungen ersetzt wurden. Die neuen Staaten bauten dabei vielfach auf Eliten, Institutionen sowie soziale und ökonomische Strukturen aus den Imperien auf.

In den Imperien eingeübte soziale Praktiken lebten fort, Netzwerke und Räume konnten das Verschwinden politischer Grenzen lange überdauern. Für die Akteure dieses Heftes entstand vielfach ein Übergangsraum, der sowohl von der Dynamik des Neuanfangs als auch vom Verlust des Altbekannten gekennzeichnet sein konnte: Es gab nach 1914/18 zahlreiche historische Wirklichkeiten, Chancen und Risiken. Anhand des biografischen Ansatzes werden multiperspektivische sowie zäsur- und grenzüberschreitende Zugänge zu dieser Zeit entwickelt, die sich bei einer alleinigen Betrachtung der Imperien ohne ihr Nachleben genau so wenig erschließen wie bei einer isolierten Betrachtung der neuen politischen Entitäten ohne ihr imperiales Vorleben.«

Autorinnen/Autoren der Abhandlungen

• Martin Müller-Butz (Jena)

• Hanna Bazhenova (Lublin)

• Per Bolin (Södertörn)

• Valters Ščerbinskis (Riga)

• Jens Boysen (Warschau)

• Mathias Voigtmann (Chemnitz)

• Tobias Grill (München)

• Karsten Brüggemann (Tallinn)

• Andrea Griffante (Kaunas)

Autorin des Forschungsberichts

• Christin Conrad (Lüneburg)

(Quelle: Nordost-Institut)

Steffen, Katrin (Hg.): Nach dem Zerfall der Imperien: Historische Zäsur und biografische Erfahrung im östlichen Europa. Schriften des Nordost-Archivs. Zeitschrift für Regionalgeschichte, Bd. NOA XXIII (2014). Lüneburg: Nordost-Institut, 2014. 295 S.
17,50 €, ISSN 0029-1595