Regionale Identitäten unter den Bedingungen von Diktatur und Demokratie in Mittel- und Osteuropa
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Im Europa des 20. Jahrhunderts wurden Machtverhältnisse und Grenzen durch politische Entscheidungen mehrfach verändert. Insbesondere die Regionen im östlichen Europa erlebten den Wechsel staatlicher Zugehörigkeit und politischer Systeme, die ihr Gefüge aus kulturellen, ethnischen und sozialen Beziehungen verschoben. Der Band beleuchtet den Einfluss dieser Prozesse auf die regionalen Identitäten von der Zeit des Nationalsozialismus bis in die jüngste Vergangenheit.

Mit Beiträgen von Burkhard Olschowsky, Matthias Weber, Robert Traba, Dieter Pohl, Ryszard Kaczmarek, Klaus Ziemer, Stephanie Zloch, Soňa Gabzdilová, Milan Olejník, Stanislava Kolková, Roland Borchers, Paweł Czajkowski, Kornelia Ehrlich, Justyna Pokojska, Jaroslaw Hrycak. (Aktuell: Der Lemberger Historiker Jaroslaw Hrycak stellt in seinem Beitrag ausführlich historische Hintergründe zum Thema »Ukraine und Identität« dar.)

Inhalt

Matthias Weber/Burkhard Olschowsky: Einführung. Regionen des östlichen Europas im 20. Jahrhundert

Robert Traba: »Region«, »Regionalismus«, »Identität« und »Identifikation«. Bemerkungen zur Begrifflichkeit und ihrer wissenschaftlichen Rezeption nach 1989


Teil 1: Nationalsozialismus und Region
Dieter Pohl: Nationalsozialistische Politik und Gewalt in den Regionen Mittel- und Osteuropas

Ryszard Kaczmarek: Die nationalsozialistische Politik in Oberschlesien


Teil 2: Regionen im Realsozialismus – Kontinuitäten und Diskontinuitäten

Klaus Ziemer: Ordnungspolitik und Region im Realsozialismus

Stephanie Zloch: Ostpreußens Nachleben. Ausbildung bzw. Konstruktion regionaler Identität bei Kindern und Jugendlichen im polnisch-russischen Vergleich von 1945 bis heute

Soňa Gabzdilová, Milan Olejník: Die Lage der ungarischen Minderheit in der Südslowakei von 1945 bis 1948

Stanislava Kolková: Versuche einer (De-)Konstruktion regionaler Identität in der Zips zwischen 1945 bis 1948

Roland Borchers: Die Kaschubei im Realsozialismus


Teil 3: Renaissance von Regionalbewusstsein nach 1989

Paweł Czajkowski: Raum und Bedeutung in Breslau/Wrocław. Die (Re-)Konstruktion symbolischer Sinngebung

Kornelia Ehrlich: Kunst, Kultur und öffentlicher Raum – Instrumente der Identitätsverhandlung. Slowenische Kunstbewegungen und Kulturpolitik vor und nach 1991

Justyna Pokojska: Sprache als Mittel zum Erhalt und zur Reproduktion regionaler Identität. Die Mundart der Bewohner der polnischen Zips

Jaroslaw Hrycak: Leidenschaften für Galizien. Ukrainische Debatten über die galizische Identität

Olschowsky, Burkhard; Traba, Robert; Weber, Matthias; Huterer, Andrea (Hrsg.): Region, Staat, Europa. Regionale Identitäten unter den Bedingungen von Diktatur und Demokratie in Mittel- und Osteuropa, Oldenburg 2014, 262 Seiten, zahlreiche Abbildungen
Aus der Serie: »Regionen des östlichen Europas im 20. Jahrhundert« (2), Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa Band 50. Zugleich: Schriften des Europäischen Netzwerks Erinnerung und Solidarität 7.
39,95 €, ISBN 978-3-486-78146-5

In der dreiteiligen Serie »Regionen des östlichen Europas im 20. Jahrhundert« ist bereits erschienen:

Burkhard Olschowsky (Hrsg.): Geteilte Regionen – geteilte Geschichtskulturen? Muster der Identitätsbildung im europäischen Vergleich. München 2013, 450 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa Band 47. Zugleich: Schriften des Europäischen Netzwerks Erinnerung und Solidarität Band 6
54,80 €, ISBN 978-3-486-71210-0.

In Vorbereitung ist der dritte Band der Serie:
Burkhard Olschowsky, Ingo Loose (Hrsg.): Nationalsozialismus und Regionalbewusstsein im östlichen Europa. Ideologie, Machtausbau, Beharrung

Quelle: Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa – BKGE