Flucht von Ostpreußen in die Steiermark
1
Wach, Lieselotte: danzig, die verlorene heimat. flucht von ostpreußen in die steiermark, 2011, 13,5 x 21 cm, 168 Seiten, Broschur, € 16,50 [D], € 16,90 [A], 23,90 sFr, ISBN: 978-3-85068-866-6

Lieselotte Wach war eine junge Lehrerin, als der 2. Weltkrieg sie zwang, ihre Heimat Ostpreußen zu verlassen und nach Westen zu flüchten. Als der russische Vormarsch Danzig einkesselt, versucht die Familie, die Stadt auf dem Seeweg mit dem Flüchtlingsschiff »Wilhelm Gustloff« zu verlassen. Eine schwere Angina vereitelt den Plan und rettet ihr das Leben: kurz nach dem Auslaufen wird das Schiff mit seinen über 10.000 Passagieren von russischen Torpedos versenkt, nur 1.239 Menschen überleben. Liselotte Wach kann ihre beiden kleinen Kinder schließlich mit einem Flüchtlingsflugzeug nach Berlin retten und tritt von dort eine immer wieder von Bombenangriffen unterbrochene mehrtägige und entbehrungsreiche Zugreise in die Obersteiermark an, wo sie sich bei der Familie ihres Mannes Zuflucht erhofft. Nach enormen Strapazen erreicht die kleine Familie ihr Ziel. Nach Kriegsende kann sie in Lassing ihrem erlernten Beruf als Pädagogin nachgehen und damit die Familie ernähren. Die Erinnerungen an Danzig haben sie dennoch nie verlassen. Die dramatische Zeit der Flucht ab Sommer 1944, das letzte Kriegsjahr und die Nachkriegsjahre beschreibt die Autorin in ihrem sehr persönlichen Buch. Liselotte Wachs Leben steht stellvertretend für das Schicksal vieler Menschen im 2. Weltkrieg und erzählt von Heimatverlust und den Entbehrungen, denen so viele ausgesetzt waren. Sie hat sie aufgeschrieben, um sie als Mahnung vor Diktatur und Unterdrückung zu hinterlassen.

Lieselotte Wach ist als jüngstes Kind von Paul und Gertrude Wenzel am 5. Juni 1919 in Danzig-Langfuhr zur Welt gekommen. Sie studierte Pädagogik und fand ihre erste Anstellung als Lehrerin 1940 in Novy Dwor/Süd-Ost-Preußen, deutsch Neuhof/Bugmünde, wo sie den Mann ihrer beiden Kinder kennenlernte. Nach den beschwerlichen Jahren des Krieges und der Flucht lebte sie 14 Jahre lang in dem kleinen Ort Lassing bei Selzthal (Obersteiermark). Dieser wurde zu ihrer neuen Heimat, wo sie auch an der hiesigen Volksschule unterrichtete.
(Quelle: ennsthaler Verlag)