Zu den Themen »Muttersprache« und »Heimat« als narrativer Identitätsakt • Aus der Reihe »Studien der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund«

Ljubow Kirjuchina interpretiert die Lyrik der sowjetdeutschen (bzw. russlanddeutschen) Minorität als kulturelle Erscheinung im Sinne der empirischen Hermeneutik. Eine detaillierte literatur-ästhetische Textanalyse gibt ein komplettes Bild der Literatur und der Minorität als Diskurs. Dadurch wird das ethno-psychologische Porträt der Minderheit vervollständigt, das ein geistiges Dokument einer abgeschlossenen Geschichtsperiode ist und als solches die Probleme der Minorität und der Majoritätsgesellschaft signalisiert. Die Lyrik, die Kirjuchina als eine artikulierte Selbsterfahrung der Minorität in einem bestimmten sozialen und historischen Kontext begreift, ermöglicht es, die Mechanismen der Identitätsbildung zu rekonstruieren und die besondere Mentalität der Minderheit zu verstehen. Das Werk enthält eine Textdokumentation, in der alle in der Untersuchung erwähnten Texte thematisch geordnet sind.



Kirjuchina, Ljubow: sowjetdeutsche lyrik (1941–1989) zu den themen »muttersprache« und »heimat« als narrativer identitätsakt, 2000, 573 Seiten - 17 x 24 cm, Paperback, 64,00 € [D] | 109,00 sFr, ISBN 978-3-7954-2230-1