Neuerscheinung der »Sechs Streichquartette« von 1781 und der »Drei Streichquartette« von 1808
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Herausgegeben von Klaus Harer • erschienen im Februar 2010

Als der Violinvirtuose und Komponist Anton Ferdinand Titz im Dezember 1810 in St. Petersburg starb, war er unter den Musikkennern in ganz Europa eine bekannte Größe. Die Allgemeine Musikalische Zeitung in Leipzig berichtete ihren Lesern im Jahr 1805 von den Lebensumständen des gemütskranken Petersburger Violinisten, der nach einer glanzvollen Karriere bei Hofe nun Aufnahme im Hause des Mäzens Grigori Teplow gefunden habe. Der junge deutsche Geiger Louis Spohr, der Titz im Jahr 1803 in Petersburg besuchte, äußerte über das musikalische Werk des älteren Zeitgenossen, Titz sei »unbezweifelt ein musikalisches Genie, wie seine Compositionen hinlänglich beweisen.«

Doch schon wenig später ließen die neuen Strömungen der musikalischen Entwicklung, die romantisch und national waren, diesen Vertreter der übernationalen Musikkultur um 1800 vergessen. Erst in unseren Tagen erinnert man sich wieder des genialen Sonderlings, der als Deutscher in St. Petersburg Musikgeschichte schrieb. Er führte als Interpret wie als Komponist die zentrale Gattung des Streichquartetts, die er im Kontakt mit Mozart und Haydn in Wien gepflegt hatte, in seiner Wahlheimat Russland ein.

Das Deutsche Kulturforum östliches Europa hat zur 200. Wiederkehr des Todesjahres des Komponisten eine praktische Erstausgabe in Partitur und Stimmen vorbereitet, die nun in der edition gravis in zwei Bänden erscheint.

Anton Ferdinand Titz: Sechs Streichquartette (1781), dem russischen Gesandten Fürsten Dmitri Michajlowitsch Golizyn gewidmet
Hg. von Klaus Harer, Bd. 1–2, Partitur und Stimmen, je 29,80 Euro
eg 1839-I, ISMN M-2057-1213-6
eg 1839-II, ISMN M-2057-1481-9
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Anton Ferdinand Titz: Drei Streichquartette (1808), dem Senator Alexej Grigorjewitsch Teplow gewidmet

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Der geniale Sonderling
Ein Konzert mit dem Hoffmeister-Quartett zum 200. Todestag von Anton Ferdinand Titz