»Die polnische Schriftstellerin und Journalistin Hanna Krall hat es sich zur Aufgabe gemacht, einige der letzten Zeitzeugen des fast gänzlich zerstörten Ostjudentums sowie Überlebende der Shoah zu interviewen. Sie sammelt gewissermaßen Erinnerungen und formt diese zu literarischen Reportagen. Da mit zunehmender zeitlicher Distanz die Generation der primären Augenzeugen erlischt, bedeutet die Fixierung der Erinnerung einen wesentlichen Baustein für das kollektive Holocaustgedächtnis. In der Arbeit geht es nicht zuletzt darum, aufzuzeigen, welche Wirkung von dem Genre der literarischen Reportage in Bezug auf die Konstruktion von Gedächtnissen in der Literatur ausgehen kann. So gelingt es der Autorin immer wieder, die recherchierten Fakten mit Hilfe erzähltechnischer, stilistischer und rhetorischer Mittel zu einem ästhetischen Ganzen zusammenzufügen, ohne dabei das Leid der Opfer zu stilisieren.«
(Quelle: harrasowitz Verlag)
- Daniela Bode-Jarsumbeck: Die literarischen Reportagen Hanna Kralls
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