Die Aufzeichnungen des Dominikaners Martin Gruneweg. Über seine Familie in Danzig, seine Handelsreisen in Osteuropa und sein Klosterleben in Polen
»Der einem deutschen lutherischen Umfeld entstammende Kaufmannssohn Martin Gruneweg aus Danzig unternahm als Schreiber mit armenischen Kaufherren in Lemberg in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts umfangreiche Handelsreisen, wobei er lebendige Aufzeichnungen über die Regionen Mittel-, Ost-, Südost- und Südeuropas hinterließ. 1588 trat er in den Dominikanerorden ein und begab sich damit in ein polnisches katholisches Umfeld. Gruneweg hielt sich für längere Zeit in den wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Zentren seiner Zeit auf. So wusste er nicht nur vom Hof in Warschau, dem Handelsmechanismus in Danzig oder dem Zusammenleben verschiedener Ethnien in Lemberg Interessantes zu berichten. Seine Aufzeichnungen sind eine unerschöpfliche Fundgrube zur Religions- und Kirchengeschichte. Diese stehen beispielhaft für die Geisteswelt eines nicht studierten Klosterbruders aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Mit der vom DHI Warschau inzwischen vorgelegten Edition der Aufzeichnungen Grunewegs sind weitreichende Forschungsmöglichkeiten eröffnet worden. Der Band vereinigt die Beiträge einer zum Erscheinen der Edition 2008 organisierten internationalen Konferenz, welche die Fülle der Möglichkeiten einer Auswertung aufzeigen.
Zur Autorin
Studium der Geschichte, Slawistik und Kunstgeschichte in Mainz, Kiel und Wien; 1981 Promotion an der Universität Wien, 2001 Habilitation an der Universität Warschau; 1985-1993 wissenschaftliche Angestellte an den Deutschen Historischen Instituten Rom und London sowie am Herder-Institut in Marburg; seit 1993 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Institut Warschau; seit 1995 Lehrauftrag an der Universität in Warschau.« br>(Quelle: harrasowitz Verlag)
- Almut Bues: Martin Gruneweg (1562 - nach 1615): Ein europäischer Lebensweg
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