»Das Interesse am Deutschlandbild der Polen hat unter den aus Groß- und Zentralpolen, Galizien und Wolhynien stammenden Deutschen eine historische Dimension. Während es in den Jahren bis 1945 darum ging, welches Bild sich die polnischen von ihren deutschen Mitbürgern machen, so hat sich dies anschließend gewandelt. Das Bild des ehemaligen Nachbarn verschmilzt auf Seite der Polen mit kollektiven Vorstellungen vom Nachbarstaat und seinen Bürgern.
Daneben tritt eine polnische (Teil-)Wahrnehmung der ehemaligen deutschen Mitbürger als Verräter, Eindringlinge, Kolonisten oder Volksdeutsche. Eine andere Kategorie stellen Persönlichkeiten aus der vornationalen Zeit – Veit Stoß und Nikolaus Kopernikus – dar, die sowohl von den Deutschen als auch von den Polen für ihre Kultur beansprucht werden. Das vorliegende Buch, das aus einer Tagung in Herne im Herbst 2007 hervorgegangen ist, liefert zehn Beiträge zur musealen Darstellung der Geschichte der Deutschen in Polen und zum polnischen Deutschlandbild, die chronologisch von der Sachsenzeit über das 19. Jahrhundert und die Zeit des Nationalsozialismus bis zur unmittelbaren Gegenwart reichen und lokal betrachtet so verschiedene Orte umfassen.
Autoreninfo
- Stefan Dyroff studierte Kulturwissenschaften an den Universitäten Frankfurt (Oder) und Posen. 2006 promovierte er an der Viadrina mit einer Arbeit zur Erinnerungskultur im deutsch-polnischen Kontaktbereich. Seit 2007 ist er (Ober-)Assistent an der Universität Bern
- Markus Krzoska studierte Geschichte und Politikwissenschaft in Mainz. 2001 promovierte er an der FU Berlin über den polnischen Historiker Zygmunt Wojciechowski. Seit 2008 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Justus-Liebig-Universität Gießen«
(Quelle: martin meidenbauer Verlag)
- Stefan Dyroff, Markus Krzoska (Hrsg.): Geschichtsbilder und ihre museale Präsentation
Weitere Informationen auf den Internet-Seiten des martin meidenbauer Verlags