n–ost – Recherchestipendienprogramm 70 Jahre Kriegsbeginn | Erinnerungskulturen in Deutschland, Ostmittel- und Osteuropa
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Eine Publikation vom Netzwerk Osteuropa Berichterstattung

Broschüre zum n-ost-Recherchestipendienprogramm »70 Jahre Kriegsbeginn – Erinnerungskulturen in Deutschland, Ostmittel- und Osteuropa« erschienen

Der Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren markiert eine Zäsur in der europäischen Geschichte, die bis heute zu spüren ist. Das Gedenken am 1. September dieses Jahres hat gezeigt, wie unterschiedlich in den einzelnen Ländern mit Geschichte umgegangen wird. Nicht nur, dass sich Regierungen über Schuld und Beteiligung streiten oder Opferzahlen neu berechnet werden. Auch jenseits offizieller Geschichtspolitik ist das Erinnern an den Zweiten Weltkrieg höchst verschieden.

Um diese unterschiedlichen politischen und privaten Erinnerungen öffentlich zu machen und einander gegenüber zu stellen, hat das Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung n-ost mit Unterstützung der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« sein Recherchestipendien-Programm 2009 zum Thema »70 Jahre Kriegsbeginn – Erinnerungskulturen in Deutschland, Ostmittel- und Osteuropa« ausgeschrieben.

Am 5. Oktober erscheint die Broschüre »Kein Wort stand in den Geschichtsbüchern...« mit den Texten der Stipendiaten. Zehn Journalisten-Teams haben im östlichen Europa recherchiert, wie mit Erinnerung heute umgegangen wird. Die Texte zeigen unter anderem, dass im multikulturellen Vilnius jede Nation nach wie vor ihre eigene Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg pflegt. Ein griechisch-deutscher Beitrag berichtet vom albanischen Ehrenkodex Besa, der viele Albaner von der Kollaboration mit den Nationalsozialisten abhielt. In Serbien hat ein Journalist ein ehemaliges Konzentrationslager besucht, das heute zum Teil bewohnt ist, zum Teil als Künstleratelier genutzt wird.

Ein einleitender Text fasst die einzelnen Recherchen zusammen und untersucht, inwiefern es auch im östlichen Europa möglich ist, zu gemeinsamen Erinnerungen zu gelangen. Eine Bibliografie zum Thema rundet die Broschüre ab.

Sie ist kostenlos beim Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung n-ost zu beziehen.