Vom polnisch-litauischen Lehnsherzogtum zur russischen Provinz
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Oberländer, Erwin; Keller, Volker (Hg.): kurland. vom polnisch-litauischen lehnsherzogtum zur russischen provinz. dokumente zur verfassungsgeschichte 1561-1795. 332 S., Festeinband, Paderborn: Schoeningh, 2008. € [D] 48,00 / SFr 81,00. ISBN: 978-3-5

Dokumente zur Verfassungsgeschichte 1561–1795

»Das Herzogtum Kurland, 1561 aus Teilen des livländischen Ordensstaates entstanden und 1795 im Zuge der Teilungen Polen-Litauens untergegangen, lag zwar außerhalb der Grenzen des Alten Reichs, war aber dennoch überwiegend deutsch geprägt. Unter den deutschen und europäischen Territorialherrschaften der Frühen Neuzeit nimmt es hinsichtlich seiner inneren und äußeren Entwicklung eine Sonderstellung ein: Herzog, Adel und die Mehrheit der Stadtbewohner waren deutsch, lettisch hingegen die Bauern als Träger der Agrarwirtschaft, während polnisch-litauischer Lehnsherr und russische Zaren als Garanten der Adelsprivilegien fungierten.
Der Kampf um die Vorherrschaft zwischen Herzog und Ritterschaft, der von den rivalisierenden Nachbarmächten Schweden, Polen-Litauen und Russland nachdrücklich beeinflusst wurde, prägte die gesamte Geschichte des Herzogtums. Dieser Konflikt sucht in der deutschen Verfassungsgeschichte seinesgleichen, doch hat er in der jüngsten Diskussion zur Rolle ständischer Vertretungen in der Frühen Neuzeit kaum Beachtung gefunden. Die vorliegende Edition bisher schwer erreichbarer Primärquellen eröffnet jetzt einen neuen Zugang zur Geschichte dieses ebenso eigenartigen wie interessanten Herzogtums.«

(Quelle: Schoeningh)