»Auf einem Dominium in Oberschlesien und eingebunden in das Leben der bäuerlichen Großfamilie ihrer Verwandten erlebte die Autorin eine wohlbehütete Kindheit aus der sie mitten im Winter 1945 als Neunjährige durch die Flucht vor der russischen Front jäh gerissen wurde.
Der Treck durch die Tschechei – bedroht von Landbewohnern und Tieffliegern – führte die Familie auf einen Bauernhof in Oberösterreich. Im Herbst 1945 – als ›Reichsdeutsche‹ aus Österreich ausgewiesen – folgte im Güterwagen eine Irrfahrt durch Süddeutschland, ehe man in Denkendorf bei Esslingen am Neckar eine neue Heimat fand. Durch die menschliche Aufnahme im Schwabenland und die positive Einstellung der Eltern gelang der Flüchtlingsfamilie in den Wirren der Nachkriegszeit ein neuer Lebensaufbau. Im Herzen die ›behütete Kindheit‹ wagte die Autorin nach 56 Jahren eine Fahrt in die alte Heimat, die durch die überraschende Begegnung mit Spielgefährten vom Dominium, mit Bekannten und neu gewonnenen Freunden zu einer unvergesslichen ›Reise in die Kindertage‹ wurde. Die mit wachem Auge und großer Sachlichkeit geschilderten Erlebnisse machen dieses lesenswerte Buch zu einem wichtigen zeitgeschichtlichen Dokument.«
(Quelle: Laumann)
Schwäbl-Breitfeld, Roswitha: Der Rollwagen. Oberschlesien – Kindheit, Flucht und Wiederbegegnung. 226 Seiten, Format 14,8 x 21 cm, brosch. Dülmen: Laumann, 2007. € 18,50. ISBN 978-3-89960-295-1