»Schlesiens erstes amtliches Kunstdenkmalinventar gab der preußische Povinzialdenkmalpfleger Hans Lutsch in den Jahren 1886 bis 1903 heraus. Von 1891 bis 1937 wurden auch amtliche Jahresberichte über Erhaltungsmaßnahmen in allen damals preußischen Landesteilen publiziert. Diese Materialien sind normalerweise kaum benutzbar, denn es gibt nur wenige Drucke in Bibliotheken und Sammlungen. Mit dieser CD-Edition gibt es für die Vor- und Nachbereitung von Schlesienreisen eine alte denkmalkundliche Basis in neuer Form. Nun lassen sich leicht und beliebig Kopien zu interessierenden Orten und Objekten mit dem eigenen PC-Drucker erstellen. Auf der vorliegenden CD wurden alle Publikationen separat als pdf-Dokument gespeichert. Zur erleichterten Nutzung tragen elektronische Register bei.
Die ursprüngliche Erscheinungsform blieb unverändert. Wer sich so auf die Reise vorbereitet, der erfährt an Ort und Stelle viele Überraschungen. Mit dem ›Dehio-Schlesien‹ (Berlin, München 2005 bzw. in polnischer Fassung Warschau 2006) ist man gut bedient und aktueller, auch hinsichtlich eines erweiterten Denkmalbegriffes. Doch der große Vorzug vom ›Lutsch‹ liegt da, worin er vornehmlich ›Alterthümer‹ sah. So nennt er bei vielen kirchlichen Epitaphien die Lebensdaten der dargestellten Persönlichkeiten und gibt die Inschriften vollständig wieder. Und obwohl weitgehend das Werk eines Einzelnen, war Hans Lutsch zu seiner Zeit erstaunlich umtriebig. Viele Ortschaften hat das Erfassungsteam des Dehio-Bandes ausgelassen. Zudem kann man heute nur verzeichnen, was geblieben ist. Ein Beispiel wie Glogau offenbart die Bedeutung älterer Denkmalbeschreibung. Bei den Denkmalberichten zeigt sich zudem, was der damaligen Provinzialverwaltung wichtig war und wie sie versuchte, den Denkmalbestand zu behandeln. Immer wieder wird man finanzieller Engpässe gewahr, derentwegen mehr Wünschenswertes und Notwendiges warten musste. Mancher wird wissen, dass es nie erledigt werden konnte. Dagegen darf bei anderen Objekten dankend anzuerkennen sein, dass deren heutiger Erhalt ohne frühere Maßnahmen nicht weiter vorstellbar bleibt. So ist die Lektüre für den Kenner der Kunstlandschaften Schlesiens ein großer Gewinn und dem Anfänger eine Wegweisung.
Die Edition nahm die Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen, dank finanzieller Förderung des Freistaates Sachsen und technischer Unterstützung der Martin Opitz-Bibliothek, Herne, vor.
Erhältlich sind die CDs der Reihe Digitale Quellen zur schlesischen Kulturgeschichte bei der Stiftung Haus Oberschlesien.«
(Quelle: Haus Oberschlesien)
Stiftung Haus Oberschlesien (Hg.): Spuren schlesischer Kulturdenkmäler. Das Inventar von Hans Lutsch und amtliche Berichte zur Denkmalpflege Digitale Quellen zur schlesischen Geschichte, Bd. 3. Ratingen: Haus Oberschlesien, CD-Volltextedition nach historischen Vorlagen im PDF-Format, 2007. € [D] 25,80
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Haus Oberschlesien
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