»Die Lebenswirklichkeit der Hanse bedeutet mehr als ein Netz von Handelsbeziehungen. Indem die Autoren den Begriff auf die Gesellschaft und deren Umstände erweitern, ergründen sie die Hanse auf ganz andere Art, und fördern erstaunliche Ergebnisse zutage: Obgleich der baltische Raum das Hauptterritorium bildet, mit dem sich die Autoren hier befassen, muss der Blick auch auf die anderen, zu der Hanse gehörigen Regionen gelenkt werden. Dabei ist signifikant, dass die Hanse nicht nur einen Handel, sondern insbesondere auch Kommunikation gefördert hat. In diesem Sinne kann auch die EU-Osterweiterung in einer hansischen Kontinuität gesehen werden.
Die Kommunikation mit den baltischen Staaten ist in der Hanse vorgegeben worden. Sie hat Europa weit größer gedacht, als dies heute der Fall ist. Die EU-Osterweiterung scheint mehr eine Erinnerung, als eine neue Idee zu sein. Der Tagungsband zeigt auf, dass auch für heutige politische Bewegungen und Bestrebungen die historische Rückbindung unerlässlich ist. Vor dem Hintergrund, dass die mittelalterliche Hanse Globalisierung mehr vollzogen als gedacht hat, kann aktuelle Europa-Politik neu bewertet werden. Die EU-Osterweiterung ist ein erster Schritt in Richtung einer modernen Hanse. Dass dies mehr bedeutet, als die Aufstellung eines effektiven Handelsnetzes, veranschaulicht der Tagungsband eingehend.«
(Quelle: Wissenschaftlicher Verlag Dokumentation & Buch)
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