Dr. Ines Koeltzsch untersucht im Rahmen einer integrierten Stadtgeschichte das deutsch-tschechisch-jüdische Beziehungsgeflecht im Prag der Zwischenkriegszeit. Am Beispiel der amtlichen Statistik, der Kommunalpolitik, der intellektuellen Öffentlichkeit und der Populärkultur arbeitet sie die Kontext- und Situationsabhängigkeit nationaler Identitätskonstruktionen in der Hauptstadt der als Nationalstaat konzipierten Tschechoslowakei heraus.
Sie studierte Geschichte, Soziologie und Philosophie in Dresden und Prag. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin, lehrte Jüdische Geschichte und Geschichte der Shoah in Prag und vertritt zurzeit Prof. Dr. Marek Nekula am Bohemicum der Universität Regensburg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören u. a. die Geschichte der jüdisch-nichtjüdischen Beziehungen, die Stadtgeschichte, die Sozial- und Kulturgeschichte der Literatur sowie die Geschichte des frühen Kinos in Zentraleuropa.
Die Arbeit »Geteilte Kulturen« wurde 2011 mit dem Georg R. Schroubek-Dissertationspreis des Schroubek-Fonds Östliches Europa ausgezeichnet.
Koeltzsch, Ines: Geteilte Kulturen. Eine Geschichte der tschechisch-jüdisch-deutschen Beziehungen in Prag (1918-1938). Veröffentlichungen des Collegium Carolinum, Bd. 124; Oldenbourg Verlag 2012; 430 S.; ISBN 978-3-486-71241-4, Preis: 54,80 €
Ines Koeltzsch: Geteilte Kulturen
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