Die tschechoslowakische Armee und ihre Nationalitätenpolitik 1918–1938
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Zückert, Martin: Zwischen Nationsidee und staatlicher Realität. Die tschechoslowakische Armee und ihre Nationalitätenpolitik 1918–1938. 354 S., geb. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006. € [D] 49,80. ISBN 3-486-58052-5

»Das Verhältnis zwischen nationalstaatlichem Gründungsimpetus, politischen Sachzwängen und polyethnischer Realität des Landes auszutarieren, stellte eines der Grundprobleme der 1918 gegründeten Tschechoslowakischen Republik dar. Am Beispiel der Armee zeigt Zückert, wie mit dieser Frage in einer zentralen staatlichen Institution umgegangen wurde und welche Konsequenzen sich daraus für den Alltag der Soldaten ergaben. Das Augenmerk richtet sich zunächst auf den Armeeaufbau und die strukturelle Entwicklung des Heeres. Im Zentrum steht dabei die Frage, auf welche Weise die nationalstaatlichen Ausgangsbedingungen sowie die nationalen Gegensätze die Ausgestaltung des Wehrsystems beeinflussten. Die Alltagspraxis der Armee wird anhand der Themenbereiche Musterung und Einberufung, Rekrutierung, Ausbildung und Kasernenleben untersucht. Zudem wird das Verhältnis zwischen Armee und Bevölkerung analysiert. Abschließend wird die Frage behandelt, wie sich die Bedrohung der Tschechoslowakei durch das nationalsozialistische Deutschland seit Mitte der 1930er Jahre auf die Armee und ihren Umgang mit ethnischer Differenz auswirkte.«

(Quelle: Oldenbourg Wissenschaftsverlag)

Martin Zückert, geboren 1973, studierte an den Universitäten Freiburg i.Br. und Wien osteuropäische Geschichte und arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Collegium Carolinum in München.