Ignoriert und verleugnet – die Bedeutung der jiddischen Literatur im historischen österreichischen Raum und ihr Anteil an der Moderne
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Armin Eidherr und Karl Müller (Hrsg.): Jiddische Kultur und Literatur aus Österreich., 280 S., € 21.00 ; CHF 36.30 ;, DRAVA Verlag 2004. ISBN: 3-85435-418-5

»Lange wurde die jiddische Kultur in Österreich verleugnet oder ignoriert, das Jiddische auch von Juden selbst verächtlich als Jargon deklariert. Und doch hat jiddische Literatur, die im historischen österreichischen Raum entstand, Anteil an der Moderne und der Weltliteratur. So stellt das jiddische Kulturleben in Wien mit seiner Literatur, seinen Zeitungen, Zeitschriften, Theaterveranstaltungen und anderen Ausdrucksformen ein vielgestaltiges Kapitel der jüdischen und zugleich der österreichischen Kulturgeschichte dar. Ein Kapitel, das mit der Verfolgung und Ermordung der österreichischen Juden nach 1938 ein jähes Ende fand. Erst seit dem Beginn der 1990er Jahre findet eine ernsthafte wissenschaftliche Auseinandersetzung statt, deren Ergebnisse das vorliegende Buch wiederzugeben versucht. Es fasst die Ergebnisse der wissenschaftlichen Tagung »Jiddische Kultur und Literatur aus Österreich« zusammen, die im November 2001 in Salzburg stattfand. Angestrebt wurde eine empirische Bestandsaufnahme der Leistungen jiddischer Literatur aus Österreich. Besonderes Interesse galt der Frage, inwiefern jiddische Literatur Probleme der Identität und Fragen von Zugehörigkeit sichtbar werden lässt.

Mit Beiträgen von: Miroslawa Bulat • Gerhard Bodendorfer • Melech Chmelnizki • Brigitte Dalinger • Armin Eidherr • Mark Gelber • Gabriele Kohlbauer-Fritz • Karl Müller • Mendl Najgreschl • Melech Rawitsch • Marisa Romano • Edith Silbermann • Thomas Soxberger • Alexander Spirgelblatt • Georg Wacks • Armin A. Wallas«
(Quelle: DRAVA Verlag)