Anmerkungen zur neuen Kulturkorrespondenz östliches Europa aus der RedaktionKulturkorrespondenz östliches Europa, № 1403 | Mai 2019

Fotoshooting für das Coverbild mit der Playmobil-Figur von Theodor FontaneFotoshooting mit der Playmobil-Figur von Theodor Fontane

Eine Playmobilfigur auf dem Titel einer seit über 50 Jahren existierenden Zeitschrift? Darf man das? Wir finden ja. Denn wenn Martin Luther als Playmobilfigur im 500. Reformationsjahr millionenfach verkauft wurde, dann erscheint auch Theodor Fontane im 200. Jahr seiner Geburt als Plastikspielzeug – gleich in 25.000 Exemplaren. Und da die Kulturkorrespondenz östliches Europa in dieser Ausgabe »Fontane und das östliche Europa« als Schwerpunkt hat, wieso ihn nicht auch auf den Titel setzen? Zumal er mit einem Bein auf der Insel Wollin und mit dem anderen auf Usedom steht. Dazu mehr im Text von Erwin Rosenthal.

Die Playmobilfigur symbolisiert unserer Meinung nach einen möglichen Umgang mit Geschichte und historischem Erbe, auch wenn die Darstellung eines national so bedeutenden Dichters als Spielfigur natürlich eine Verknappung ist. Dieser popkulturellen Verknappung setzen wir im Heft jedoch auch ausführliche Artikel entgegen und schaffen so in der Verbindung neue Perspektiven auf Fontane und das östliche Europa.

Das Beispiel mit Fontane und der Playmobilfigur illustriert, wohin die Reise mit der KK geht. Die Kulturpolitische Korrespondenz bildet seit nunmehr 50 Jahren die Vielfalt deutscher, oft grenzübergreifender Kulturarbeit im östlichen Europa ab. Bisher wurde die Zeitschrift monatlich von der Stiftung Deutsche Kultur im östlichen Europa OKR herausgegeben. Ab Mai 2019 lösen wir als Deutsches Kulturforum östliches Europa die Stiftung als Herausgeber ab. Im Zuge dessen hat sich die Zeitschrift inhaltlich und im Format neu aufgestellt und trägt nun den Namen Kulturkorrespondenz östliches Europa.

Anpassung und Professionalisierung

Denn in einer Medienlandschaft, die einem ständigen Wandel unterworfen ist, bedarf es einer stetigen Anpassung und Professionalisierung. Und so haben wir in einer strategischen Neuausrichtung des Magazins die Weichen für die Zukunft gestellt: Neben dem monatlich erscheinenden, grafisch überarbeiteten Heft, gibt es flankierend dazu einen monatlichen Newsletter und ein Internetmagazin. Damit schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Die KK wird digital und so auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

Die inhaltliche Neuausrichtung des Heftes betrifft auch die Zusammensetzung der Texte. Die Kulturkorrespondenz widmet sich nun Schwerpunkten, wobei der Anspruch nicht darin besteht, Themenkomplexe umfassend zu behandeln, sondern einzelne Aspekte in den Fokus zu rücken. Dazu haben wir das Heft in drei neue Rubriken unterteilt: Momente, Epochen und Perspektiven. In längeren Artikeln werden das deutsche Kulturerbe im östlichen Europa und die Kultur im östlichen Europa ausführlich beleuchtet. Unter „Momente“ wird ein Komplex aus dem Hier und Jetzt beleuchten, während unter „Epochen“ Artikel mit Bezug zur Vergangenheit erscheinen. Unter „Perspektiven“ werden folgerichtig Themen gefasst, die nicht nur in die Zukunft hineinreichen, sondern auch die Perspektive selbst von fremdsprachigen Autoren östlich von Oder und Neiße wiedergeben.

Denn wir greifen nicht nur auf die bisher bekannten Autoren zurück, sondern wollen ein stets wachsendes Netzwerk an Journalisten, Wissenschaftlern oder auch Bloggern aufbauen und sie zu Wort kommen und zur Feder greifen lassen.  Hinzu kommt, dass die Zeitschrift – da nun auch im Internet vertreten – auch mehr aufs Visuelle schaut: Großformatige, ausdrucksstarke Fotos und Abbildungen sind uns dabei sehr wichtig. Im Internet wollen wir zudem auch immer wieder multimediale Elemente einsetzen, etwa Kurzvideos oder Tondokumente.

Evolution, keine Revolution

Zusätzlich möchten wir mit Akteuren und Institutionen ins Gespräch kommen und werden daher auch verstärkt den Dialog in Form von längeren Interviews suchen. Der bisherigen Berichterstattung etwa von Tagungen oder von Ausstellungen wird ebenfalls Raum eingeräumt, wenn auch nicht mehr ganz so umfangreich. Neuigkeiten und Hinweise finden Sie auch auf unserem Internetauftritt und im Newsletter. Diese neue Heftplanung erfordert auch einen geänderten Redaktionsablauf und eine längere Vorlaufzeit – insbesondere für die Printausgabe. Erscheinungsweise ist jeweils zum Monatsbeginn.

Die neue Redaktion: Markus Nowak und Marie Schwarz. Foto: Bruno DietrichDie neue Redaktion: Markus Nowak und Marie Schwarz. Foto: Bruno DietrichDie »neue« KK-Redaktion besteht aus einem Zweier-Team: dem Historiker und Journalisten Markus Nowak und der Slawistin Marie Schwarz, dazu mehr auf der Folgeseite. Überarbeitet wurde auch das Logo der Zeitschrift: Moderner, abgerundeter und von den Farben gefälliger kommt es nun daher. Es ist keine Revolution, aber eine Evolution. So wollen wir auch die Zeitschrift verstehen, die wir von Georg Aescht als bisherigem Redakteur übernehmen und dem wir in unserem Namen danken wollen für die freundliche, meist fernmündliche, Einarbeitung und die vielen Erfahrungen, die er mit uns in den vergangenen Wochen geteilt hat. Wir freuen uns, dass er der Redaktion weiterhin zuarbeiten wird.

An dieser Stelle wollen wir nicht versäumen auf die parallel entstehende Internetseite zu verweisen. Auf der Homepage des Deutschen Kulturforums östliches Europa stehen die Artikel ebenso online wie die alten Ausgaben zunächst weiterhin als PDF unter https://kulturportal-west-ost.eu abrufbar sein werden. Und über die Seite des Kulturforums www.kulturforum.info können Sie den laufenden KK-Newsletter abonnieren.

 

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