Die Sozialgeschichte des modernen Europas ist von Migrationen geprägt. Der Vertrag von Lausanne, der 1923 nach dem Ende des Ersten Weltkriegs geschlossen wurde, hatte die Zwangsumsiedlung von über zwei Millionen Menschen in Griechenland und der Türkei zur Folge. Der Vertrag bildete die Rechtsgrundlage für ähnliche Maßnahmen in der Zukunft, vor allem für die Zwangsumsiedlung von Millionen von Menschen in Ost- und Mitteleuropa am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945.
Die Zeit der Staatenbildung in Europa ging im 20. Jahrhundert zu Ende, aber der Kontinent ist immer noch in Bewegung. Jeden Tag verlassen Hunderte von Menschen ihre Heimat, um in einem anderen Land ein neues Leben zu beginnen. Einige von ihnen nutzen die von der EU garantierte Freizügigkeit, während andere sich aufmachen, um immer undurchlässiger werdende Grenzen zu überwinden.
Anlässlich des hundertsten Jahrestages des Vertrags von Lausanne treffen sich neun führende internationale Expertinnen und Experten für Migration, um in Bremerhaven über das Erbe der Migrationen im 20. Jahrhundert in Europa zu diskutieren. Welchen Einfluss hatten die Bevölkerungsbewegungen auf den Aufbau nationaler und europäischer Identitäten? Welche Rolle spielen sie bei der Gestaltung des kollektiven Gedächtnisses heutiger Europäer? Und welches Licht werfen sie auf ähnlich motivierte Bevölkerungsbewegungen im 21. Jahrhundert?
Die Diskussionsveranstaltung beginnt mit einem Eröffnungsvortrag von Prof. Christoph Rass vom Lehrstuhl für Neuere Geschichte und Historische Migrationsforschung der Universität Osnabrück. Anschließend finden zwei Panels statt. Eines befasst sich mit Zwangsmigration, das andere mit Wirtschaftsmigration.
Das gesamte Veranstaltungsprogramm finden Sie hier
englisch
Deutsch und Englisch
Um Anmeldung wird gebeten unter:
www.events.enrs.eu/Bremerhaven2023
Die Veranstaltung kann ebenfalls online im Stream mitverfolgt werden.
Eine Veranstaltung des Europäisches Netzwerk Erinnerung und Solidarität – ENRS und des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa – BKGE in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven und dem Deutschen Kulturforums östliches Europa.
Sie bildet den Abschluss der Ausstellung »After the Great War« (Nach dem Großen Krieg), die im Oktober in Bremen zu sehen war.
Datum | Fr, 01.12.2023 |
Zeit | 14:00 Uhr |
Eintritt | frei, Anmeldung erforderlich |
Barrierefrei | Ja |
Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven
Columbusstraße 65, 27568 Bremerhaven, Deutschland
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