Zwei Herzen im ¾ Takt
Zu Ehren des Drehbuchautors Franz Schulz, der vor 125 Jahren in einem Vorort von Prag geboren wurde. In der Reihe »Filmspotting – Erkundungen im Filmarchiv der Deutschen Kinemathek«

Zwei Herzen im ¾ Takt gilt mit seiner unvergesslichen Musik des weltberühmten Komponisten Robert Stolz als Geburtsstunde der Tonfilmoperette. Der Drehbuchautor Franz Schulz war maßgeblich am Erfolg des musikalischen Lustspiels der Weimarer Zeit mit seinem leichten Witz und dem Blick auf die sozialen Verhältnisse beteiligt, bevor er 1933 Exil in den USA suchte. Im März vor 125 Jahren wurde Franz Schulz in Karolinenthal/Karlín, damals ein Vorort und heute ein Stadtteil von Prag, geboren – ein Anlass, an sein Schaffen zu erinnern.

Angesiedelt im Operettenmilieu, thematisiert Zwei Herzen im ¾ Takt selbstreferentiell die Produktion von Ohrwürmern, denen Liebe als Inspirationsquelle dient: Die Brüder Nicky und Vicky Maler arbeiten als Texter zusammen mit dem Komponisten Toni Hofer an einer Operette, doch diesem fehlt noch immer der Titelwalzer. Die Begegnung mit der bezaubernden Hedi inspiriert ihn zu der Melodie, die er jedoch nach ihrem Verschwinden wieder vergisst. Leider lässt sich Hedi nicht so leicht wieder finden – denn, was er nicht weiß, ihre Brüder Nicky und Vicky halten sie von ihm fern.
Anke Hahn

Einführung

• Ginny G. von Bülow, Autorin und Biografin von Franz Schulz
• Rolf Aurich, Filmhistoriker

Regie
Géza von Bolváry

Drehbuch
Franz Schulz

Produktion
Deutschland 1930
94 Min., 35 mm, OF

Originalsprache
Deutsch

Eine Veranstaltung des Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V.

In unserem Magazin BLICKWECHSEL 2020 erschien von Ginny G. von Bülow der Artikel Von Prag in die Welt. Wie Lucie und Franz Schulz auf zwei Kontinenten Kulturgeschichte schrieben.