Deutsch-ungarische Wechselbeziehungen in der Architektur. Diese Ausstellung wird nicht mehr gezeigt.
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Die vorherrschende architektonische Stilrichtung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Europa war der Historismus, der historische Stile im zeitgenössischen Bauen anwandte.

Die Ausstellung bot einen Einblick in die Architektur des Historismus in Ungarn, besonders in Budapest, dessen Entwicklung maßgeblich durch die engen Beziehungen zwischen Architekten aus deutschsprachigen Ländern und aus Ungarn geprägt wurde.

Ungarn und Deutsche waren damals bereits seit nahezu einem Jahrtausend durch enge kulturelle Beziehungen miteinander verbunden. Die Mehrheit des Bürgertums in fast allen ungarischen Städten sprach Deutsch als Muttersprache und orientierte sich an der deutschen Kultur. Dies galt auch für die Mehrheit der Architekten.

Antal Szkalnitzky: Budapester Universitätsbibliothek, Lesesaal

Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde Budapest Hauptstadt der ungarischen Reichshälfte der Donaumonarchie. Es folgte ein rasanter Aufschwung, durch den sich Budapest in kurzer Zeit zu einer modernen Großstadt entwickelte. Nach einer langen Phase der kulturellen Ausrichtung auf Wien orientierte sich Ungarn nun stärker an anderen Zentren des deutschen Sprachraums. Eine große Zahl ungarischer Architekten studierte an deutschen Hochschulen, insbesondere an der Bauakademie in Berlin, und führte den neuen Stil in ihrer Heimat ein.

Der Historismus in der ungarischen Architektur war außerdem mit dem Wirken deutscher Architekten in Ungarn verbunden. Sie beteiligten sich an den Ausschreibungen für große Bauprojekte wie die Ungarische Akademie der Wissenschaften, die zwischen 1860 und 1865 nach Plänen Friedrich August Stülers errichtet wurde.

Die gute wirtschaftliche Lage in Budapest in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ermutigte schließlich zahlreiche deutsche und österreichische Architekten, sich in Ungarn niederzulassen und dort zu arbeiten.

Die Bilder der Fotografen Mathias Marx (Potsdam) und József Hajdu (Budapest) spiegeln auf eindruckvolle Weise den baulichen Glanz der ungarischen Gründerzeit, in dem das Streben der ungarischen Nation nach Unabhängigkeit und Modernisierung zum Ausdruck kommt.

Präsentation der Ausstellung an der TU Berlin, 2007

Zahlreiche interessierte Besucher kamen zur Ausstellung.

Kooperationspartner

Die Ausstellung wurde vom Deutschen Kulturforum östliches Europa und dem Forschungsinstitut für Kunstgeschichte der Ungarischen Akademie der Wissenschaften konzipiert.

Technische Angaben

Zur Ausstellungseröffnung gab es musikalische Begleitung.

a) Exponate

78 Exponate in Passepartouts, Galerierahmen aus Aluminium, bestehend aus:

  • 55 Fototafeln DIN A1 (ungarische Gebäude, aktuelle Aufnahmen)
  • 8 Fototafeln DIN A1 (Gebäude in Berlin und Potsdam, aktuelle und historische Aufnahmen)
  • 8 Fototafeln 50 x 60 cm (ungarische Gebäude, aktuelle Aufnahmen)
  • 1 Landkartentafel DIN A1 (Deutsches Reich und k.u.k. Monarchie Ende des 19. Jahrhunderts; Königreich Ungarn Ende des 19. Jahrhunderts)
  • 6 Text-/Bildtafeln DIN A0
  • 2 Megaprints (Innenaufnahmen ungarischer Gebäude, aktuelle Aufnahmen, ca. 2 x 3 m, Querformat)
Präsentation in Pecs, 2008

Die Anzahl der Exponate war reduzierbar. Die Ausstellung lag in einer deutschen und ungarischen Version vor.

b) Vorlagen für Druckerzeugnisse

  • QuarkXpress-Datei mit Bildunterschriften, wahlweise in Deutsch oder Ungarisch
  • QuarkXpress-Datei für ein Plakat DIN A1 (Text nach den Wünschen des Leihnehmers)
  • QuarkXpress-Datei für einen Flyer (in deutsch DIN A4, zweifach gefaltet auf DIN lang; in ungarisch 396 x 210 mm, gefaltet auf DIN lang)

Versicherungswert

mit Megaprints 16.770 €, ohne Megaprints 14.250 €

Publikation zur Ausstellung

Ausstellungskatalog: Von Berlin nach Budapest/Berlinből Budapestre

Stationen der Präsentation

21.11.2008 – 15.02.2009
Donauschwäbisches Zentralmuseum | Schillerstraße 1, 89077 Ulm

14.02. – 29.03.2008
Stadtgeschichtliches Museum • Várostörténeti Múzeum | Felsőmalom utca 9, Pécs

18.09. – 15.10.2007
Ungarische Akademie der Wissenschaften | Kunstsammlung, Roosevelt tér 9, Budapest

12.07. – 24.08.2007
Rathaus Rellingen | Rathaus Galerie, Hauptstr. 60, Rellingen

04.05. – 06.06.2007
Humboldt-Universität zu Berlin | Foyer im Hauptgebäude, Unter den Linden 6, Berlin

26.01. – 03.02.2007
Technische Universität Berlin – Ausstellungsforum Schinkel-Zentrum | Architekturgebäude am Ernst-Reuter-Platz, Str. des 17. Juni 152, Berlin

06.09. – 29.10.2006
Haus »Im Güldenen Arm« | Hermann-Elflein-Str. 3, Potsdam