Ungarns Europäische Kulturhauptstadt – diverCity – curioCity – intenCity. NUR NOCH RESTEXEMPLARE!
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Einem vielschichtigen Gewebe gleich, mutet das Gesicht einer Stadt wie Fünfkirchen an: Betrachtet man die einzelnen Fäden, jeden für sich, so nimmt man jeweils nur einfarbige Linien wahr. Erst das Zusammenspiel der verschiedenen Fäden und Farben, abhängig von Lichteinfall und Blickwinkel, lässt ein bunt schillerndes Textil vor dem Auge des Betrachters entstehen. An den Punkten, an denen sich die Fäden kreuzen, um dem Gewebe den notwendigen Halt zu geben, sind die Wechselwirkungen in der Wahrnehmung von Struktur und Farbe besonders intensiv.

Ähnlich einem textilen Raster wird die Stadt von den subjektiven Bildern ihrer Bewohner überzogen. Die Erinnerung an bestimmte Orte und Zusammenhänge setzt sich wie ein Mosaik in den Vorstellungen der Menschen zusammen. Sie weist den Orten auch bestimmte Qualitäten und Merkmale zu. Aber nur über die Kreuzungspunkte und Schnittmengen fügen sich die individuellen Bilder in den Köpfen zu einer gemeinsamen mental map der Stadt zusammen.

Stadtplan mit Markierungen der im Buch abgebildeten Orte

Die Ausstellung entwirft eine neue Karte der Stadt. Eine Karte, die gleichermaßen die Gäste der Stadt wie die Fünfkirchener selbst zu einer Wanderung durch Raum und Zeit einlädt. Dabei greift sie allseits bekannte ebenso wie unbekannte oder vergessene Bilder und Aspekte auf. Begriffe wie Migration und Multikulturalität sind Schlagwörter, die die aktuellen Diskussionen mehr denn je bestimmen. Früher aber waren sie in vielen Grenzregionen des südöstlichen Europa gelebte Wirklichkeit, sie waren selbstverständlich und daher nicht permanent thematisiert oder gar hinterfragt.

So kamen im Laufe der Jahrhunderte Menschen unterschiedlicher Herkunft und Konfession nach Fünfkirchen. Sie bereicherten die Stadt, jeder auf seine Art. Ihre verschiedenen Sprachen, Berufe und Traditionen hinterließen Spuren im Stadtbild, von denen einige heute noch präsent sind. Andere verblassten mit der Zeit oder wurden gezielt zerstört. Im Gedächtnis der Menschen blieben etliche wach, andere gerieten in Vergessenheit. Auch die wechselseitigen Einflüsse der verschiedenen Gruppen im alltäglichen Mit- und Nebeneinander sind vielfach noch sichtbar und an zahlreichen Orten innerhalb der Stadt auszumachen.

Diese Spuren kulturellen Austauschs, der nach Fünfkirchen hineinwirkte, umgekehrt aber auch von Fünfkirchen in die nähere und weitere Welt ausstrahlte, legt die Ausstellung frei. An markanten Kreuzungspunkten wird das Zusammenspiel westlicher und östlicher, christlicher und muslimischer, moderner und traditioneller Einflüsse nachvollziehbar. Diese mental map als ein besonderes Stadtporträt von Fünfkirchen verknüpft die Vergangenheit unmittelbar mit der Gegenwart und bietet damit auch Optionen für die Zukunft.

Pécs – Fünfkirchen – Pečuh. Egy soknemzetiségű város tér(idő)képe | Ungarns europäische Kulturhauptstadt – diverCity – curioCity – intenCity. Zweisprachiger Ausstellungskatalog mit Postkarten zum Heraustrennen. Deutsches Kulturforum östliches Europa, Potsdam 2010.
ISBN 978-3936168624

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www.divercity.jpm.hu
Die Internetseiten der Ausstellung

Pécs – Fünfkirchen – Pečuh
Ungarns Europäische Kulturhauptstadt 2010