Schauwerte. Kultur und Geschichte im Spiegel visueller Medien
Nach Ausbruch der Corona-Pandemie wurden die visuellen Medien zur Lebensader des Kulturbetriebs. Die Erfahrung, mit YouTube-Premieren, Onlinekonferenzen und Festivals per Videostream Menschen unabhängig von Zeit und Raum zu erreichen, wird auch in Zukunft unsere Arbeit prägen. Doch der Wunsch, Bilder möglichst weit in die Welt hinaus zu schicken, ist nicht neu und auch nicht gebunden an digitale Technologien. Das zeigt sich in der historischen Spannweite der Beiträge in der 9. Ausgabe des BLICKWECHSELS – begonnen bei biedermeierlichen 3D-Dioramen über die Serienproduktion von Heiligenbildern in Schlesien bis hin zum Aufschwung der Filmindustrie seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts und zu populären Comicserien wie das Mosaik des aus Böhmen stammenden Zeichners Johannes Hegenbarth.
Unsere Autorinnen und Autoren warnen aber auch immer wieder davor, Realität und (Ab-)Bild gleichzusetzen. Denn selbst scheinbar unbestechliche Formate wie Fotografie und Dokumentarfilm sind Interpretationen – immer subjektiv, oft parteiisch, mitunter manipulativ. Propagandapostkarten mit »Treudeutschen Grüssen aus Russisch-Polen« oder Kino-Wochenschauen über die vermeintlich geordnete Vertreibung der Sudetendeutschen sind dabei anders zu bewerten als das Porträt einer Siebenbürger Sächsin im sowjetischen Arbeitslager, die in ihren besten Kleidern in die Linse des Lagerfotografen lächelt.
Die Vielfalt deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa spiegelt sich außerdem in Essays zu zahlreichen weiteren Themen und in Originaltexten u. a. von Ulla Lachauer, Herma Kennel und Hannes Stein. Das transkontinentale Schicksal die deutschbaltischen Hochstaplers Harry Domela wird ebenso beleuchtet wie die Ursache für die Kafka-Verehrung in drei Dörfern auf Java. Eine Beilage mit historischen Postkarten lädt dazu ein, selbst Bilder in die Welt zu schicken. Streiflichter aus der Arbeit des Kulturforums und seiner Partnereinrichtungen runden wie stets die Lektüre des Heftes ab.
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