Der Geiger und Autor Michael Wieck hat als »Geltungsjude« den nationalsozialistischen und stalinistischen Terror in Königsberg überlebt. Sein Buch über den Untergang der Stadt gehört zu den wichtigsten Werken der Zeitzeugen-Literatur. Jetzt ist er mit 92 Jahren gestorben.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.03.2021

 Screenshot F.A.Z. online vom 04.03.2021

Von Jan Brachmann

[…] Durch Vermittlung des Deutschen Kulturforums östliches Europa konnte 2004 die russische Übersetzung des Buches in Sankt Petersburg erscheinen. Russische Leser bekamen hier eine verstörende Gegenerzählung zu den heroischen Berichten von der Erstürmung der Festung Königsberg in die Hand. Wie Klaus Harer vom Kulturforum es formuliert, sei Wiecks Buch, das beim Beck-Verlag noch immer lieferbar ist, »im Kaliningrader Gebiet zum Hausbuch all derer geworden, die sich für die Auseinandersetzung mit der regionalen Geschichte und die Reflexion über die historischen Belastungen durch die totalitären Regime des 20. Jahrhunderts einsetzen«. […]

Mensch bleiben im Grauen
Der gesamte Artikel in der Onlineausgabe der F.A.Z.

Michael Wieck: Zeugnis vom Untergang Königsbergs
Ein »Geltungsjude« berichtet. Mit einem Vorwort von Siegfried Lenz.
Die russische Ausgabe ist im Internet frei zugänglich

Überraschungen in Kaliningrad
Der 1928 in Königsberg geborene Musiker und Autor Michael Wieck präsentierte vor großem Publikum die 2004 erschienene russische Ausgabe seiner Jugenderinnerungen