Von Michael Portmann
[…] Zahlreiche Aufrufe zur Auswanderung von Nordwest nach Südost ließen nicht auf sich warten, zumal den »Schwaben« – wie deutschsprachige Siedler in Ungarn bereits seit dem Mittelalter genannt wurden – in kaiserlichen Patenten Privilegien wie niedrige Grundstückspreise, erblicher Haus- und Grundbesitz sowie Steuerfreiheit für fünf Jahre zugesichert wurden. In der Hoffnung auf eine bessere Zukunft zogen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts rund 400.000 Menschen ins »Ungarland«. Eine Mehrheit dieser Migranten erreichte ihre neue Heimat in Südosteuropa nach mehrwöchiger Reise – sozusagen in umgekehrter Richtung der heute geschlossenen Balkanroute – über die Donau. Rund 200 Jahre später führten zwei Geografen im Jahre 1923 daher den Begriff »Donauschwaben« für diese Gruppe ein. […]
Die umgekehrte Balkanroute: »Donauschwaben« zwischen Ansiedlung und Vertreibung
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