In seinem »Wegweiser-Park« in Witnica erzählt Zbigniew Czarnuch gern und viel über deutsch-polnische Geschichte
Dietrich Schröder
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Märkische Oderzeitung • 24.09.2009

Als Witnica noch eine deutsche Kleinstadt war, hieß es »Vietz an der Ostbahn«. Die Verkehrswege zwischen West und Ost prägten den kleinen Ort schon, als er im ausgehenden 13. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde – damals in einem Dokument, das einen Besitzstreit zwischen dem Templerorden und den Markgrafen von Brandenburg zum Gegenstand hatte. Als viel später die Reichsstraße 1 von Aachen bis ins ostpreußische Königsberg gebaut wurde und eben auch jene »Ostbahn«, um deren Revitalisierung sich derzeit deutsche und polnische Akteure bemühen, war das kleine Vietz immer ein winziger Meilenstein im großen weltpolitischen Geschehen. Dies alles wäre längst in Vergessenheit geraten – im Drang nach immer schnelleren Kommunikationswegen wurde auch um Witnica gerade erst eine Umgehungsstraße gebaut – gäbe es nicht einen Ruhepol wie Zbigniew Czarnuch. […] Für sein unspektakuläres, aber beharrliches Wirken wird Czarnuch demnächst mit dem diesjährigen Ehrenpreis des Georg Dehio-Kulturpreises des Deutschen Kulturforums östliches Europa ausgezeichnet. […]