E .T. A . Hoffmann als Komponist
Uwe Schneider
1

crescendo № 5 – das klassikmagazin • September | Oktober 2008

E. T. A. Hoffmann ist vor allem als Autor der deutschen Romantik bekannt. Doch der studierte Jurist war einer jener vielseitig Begabten, denen es schwer fiel, sich zwischen den angeborenen Talenten zu entscheiden: Bildende Kunst, Schriftstellerei und Musik. Eine CD mit vier Werken seines kammermusikalischen Schaffens, ein »Quintett für Harfe und Streichquartett«, zwei »Sonaten für das Fortepiano« und ein »Grand Trio«, präsentiert nun den Komponisten. Klassisch geschult, klar in der Formensprache und übersichtlich in der thematischen Entwicklung – so klingen diese kurz nach 1800 entstanden Werke. Gut gemachte, dem Regelwerk folgende Musik, mit kontrapunktischen Fertigkeiten und eher rückwärtsgewandtem Gestus. Nur gelegentlich blitzen Ansätze zur Eigenständigkeit auf, wie in der chromatischen Fuge der »f-Moll-Sonate«. Kundig und ein wenig klassisch-brav sind die Interpretationen durch das Hoffmeister Quartett, das Trio Margaux und Beni Araki am Fortepiano geraten.