Märkische Allgemeine Zeitung, 27.06.2003, Karim Saab
»Erlebnisgeneration?« entrüstete sich ein älterer Herr im Publikum. »Wir sind doch keine Erlebnisgeneration, wir sind die Leidensgeneration!« Das Podium im gut besetzten Französischen Dom am Berliner Gendarmenmarkt hörte diesen Einspruch nicht und benutzte die Wissenschafts-Vokabel munter weiter. Auf Einladung des Potsdamer Kulturforums östliches Europa wurde am Mittwochabend über die Vertriebenen-Problematik diskutiert.
Dass ein »Zentrum gegen Vertreibungen« errichtet werden soll, darüber sind sich die Politiker neuerdings einig. Strittig ist aber noch, ob diese zentrale Einrichtung Museum, Mahnmal oder Forschungsstätte sein soll, ob sie ausschließlich den zwölf bis 15 Millionen vertriebenen Deutschen gewidmtet wird oder auch Vertriebenen anderer Nationalitäten. Auch ist noch unklar, ob eine solche Einrichtung am besten nach Berlin oder Görlitz, nach Breslau oder Küstrin (heute Polen) passt. […]
- Neue Töne über ein altes Leid
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der Märkischen Allgemeinen Zeitung
- Ein Zentrum gegen Vertreibungen – Nationales Gedenken oder europäische Erinnerung?
III. Potsdamer Forum 2003 zur Geschichte der Deutschen und ihrer östlichen Nachbarn • Es diskutieren: Nawojka Cieślińska-Lobkowicz, Dr. Helga Hirsch, Prof. em. Dr. Hans Lemberg, Markus Meckel, MdB und Erika Steinbach, MdB. Moderation: Thomas Urban.