»Heimat« – lange empfanden viele Menschen in Deutschland die Verwendung dieses Begriffs nach dem Zweiten Weltkrieg als problematisch, da er in der Zeit des Nationalsozialismus missbraucht worden war. Doch eine Kehrseite jener Schreckenszeit war auch der reale Verlust von Heimat für Millionen Deutscher in den Ostgebieten des Reichs. Heute rücken die zahllosen Flüchtlinge aus den Krisenregionen dieser Welt Begriffe wie Heimat und Migration abermals ins Bewusstsein.
Dieses Themenfeld ist Unterrichtsgegenstand in der 11. Jahrgangsstufe mit Geschichtsprofil an der Gemeinschaftsschule Probstei im schleswig-holsteinischen Schönberg. Die Geschichtspädagogin und Kreisfachberaterin für Kulturelle Bildung im Kreis Plön, Inga Asmussen, entwickelte hierzu ein historisch-kreatives Projekt, bei dem die Schülerinnen und Schüler sich dem geschichtlichen Hintergrund von Flucht und Vertreibung während und nach dem Zweiten Weltkrieg in mehreren Schritten erarbeiten. Angeleitet von Kulturvermittlerin Astrid Krömer setzen sich die jungen Menschen zunächst mit ihren Vorstellungen von »Heimat« auseinander und bringen das im Zusammenspiel von Farbe und Heimaterde auf Leinwände. Anschließend ermöglicht der Verein Mahnmal Kilian die Begegnung mit mehreren Zeitzeugen im Kieler Flandernbunker. Diese sprechen mit den Schülerinnen und Schülern nicht nur über eigene Flucht- bzw. Vertreibungserfahrungen, sondern auch über ihre Interpretation des Begriffes Heimat.
Die nächste Annäherung ans Thema kam durch Anregung und Unterstützung des Kulturforums zustande: Die Klasse fährt von Schönberg nach Stettin/Szczecin, um vor Ort den Umgang mit der deutschen und polnischen Zwangsmigration kennenzulernen und die deutsch-polnischen Beziehungen besser einzuordnen. Das Projekt startete 2021 und beinhaltet neben dem Besuch des größten Luftschutzbunkers Polens, der Arbeit an Dokumenten von vor und nach 1945 im Stettiner Stadtarchiv einen thematischen Stadtrundgang sowie den Besuch der Ausstellung »Hans Stettiner – Jan Szczecinski«. Die letzten beiden Male fand außerdem ein Treffen mit einer polnischen Schulklasse statt.
Details
Konzeption und Durchführung
- Ariane Afsari, Deutsches Kulturforum östliches Europa
- Inga Asmussen, Gemeinschaftsschule Probstei Schönberg
betreuende Lehrkräfte
Gemeinschaftsschule Probstei Schönberg
Inga Asmussen, Claudia Wagner, Nora Lau, Petra Bleidiessel
IV. Liceum Stettin
Magdalena Falkowska-Kleszcz, Liliana Kitzman
Die zweitägige Exkursion findet möglichst im Februar, nach den polnischen Winterferien, statt. Die Ergebnisse des ganzen Projekts werden zeitnah im Flandernbunker in Kiel ausgestellt.
Aktuelle Termine
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Bisherige Termine
18. bis 20. Februar 2025
12. bis 14. Februar 2024
14. bis 16. Februar 2023
15. bis 17. Mai 2022
8. bis 10. Februar 2021
Ein Angebot des 
Deutschen Kulturforums östliches Europa
Das Kulturforum wird gefördert von der 
Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.