Podiumsgespräch mit Fachleuten aus Deutschland, Österreich, Tschechien und der Slowakei am 11. November 2011 an der Universität Kaschau/Košice
Tanja Krombach
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Beim Podiumsgespräch diskutierten v. li. n. re. Armin Bachmann (Universität Regensburg), Ivan Chalupecký (Historiker, Leutschau/Levoča), Viera Glosíková (Karls-Universität Prag), Jörg Meier (Universität Klagenfurt, Vorsitzender Karpatendeutsches Kulturwer
Im Publikum saßen Vertreter der Universität Kaschau und der germanistischen Lehrstühle anderer slowakischer und deutscher Universitäten, Studenten sowie andere Interessierte.

Ankündigung

Das Deutsche und die Deutschen in der Slowakei waren die Themen der gleichnamigen Podiumsdiskussion, die vom Lehrstuhl für Germanistik der Pavol-Jozef-Šafárik-Universität in Kaschau/Košice und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa veranstaltet wurde. Das Gespräch war in ein Symposium »Deutsch-slawische Kontakte – Geschichte und Kultur« aus Anlass des 65. Geburtstags von Mária Papsonová eingebettet. Sie ist eine der bedeutendsten slowakischen Germanisten und hat auch zahlreiche Studien zur Geschichte des Deutschen in der Slowakei veröffentlicht. Weitere Programmteile waren Vorträge und die Eröffnung der Ausstellung »Die Deutschen in der Slowakei« des Museums der Kultur der Karpatendeutschen, Bratislava. Diese Ausstellung war im Februar 2011 bereits im Paul-Löbe-Haus des Bundestages in Berlin zu sehen gewesen. Anlass waren das 20-jährige Jubiläum der »Erklärung des Slowakischen Nationalrates zur Abschiebung der Deutschen aus der Slowakei« und der Besuch des slowakischen Parlamentspräsidents Richard Sulik in Deutschland gewesen.

Moderiert von Mária Papsonová hielten die Mitwirkenden des Podiums zunächst Kurzvorträge zum Thema. Ondrej Pöss, Direktor des Museums der karpatendeutschen Kultur in Bratislava, und Ivan Chalupecký, Koryphäe der Geschichtsforschung zur Zips, stellten historische Aspekte der deutschen Siedlungen vor allem in der Ostslowakei vor. Die deutschen »Gäste« waren im Mittelalter von den Königen Ungarns, zu dem die heutige Slowakei bis 1918 gehörte, als Fachleute gerufen worden. Armin Bachmann von der Universität Regensburg wies auf die Vielfalt deutscher Dialekte in der Slowakei hin, ein Zeichen für die Herkunft aus unterschiedlichen Regionen ihres Herkunftlands. Viera Glosíková vom germanistischen Lehrstuhl der Karlsuniversität Prag und Autorin eines Lexikons karpatendeutscher Schriftsteller, und Jörg Meier,Vorsitzender der Stiftung Karpatendeutsches Kulturerbe, stellten literarische und publizistische Werke der Deutschen auf dem Gebiet der heutigen Slowakei vor.

Im zweiten Teil des Podiumsgesprächs schlugen die Teilnehmer eine Brücke in die Gegenwart und gaben Anregungen für weitere Forschungen des Deutschen und der Deutschen im Land. Es sei auch wichtig, die Bedeutung des Deutschen in der Slowakei in den heutigen Zeiten der Globalisierung, der Dominanz des Englischen aber auch in Hinblick auf den deklarierten Wunsch nach Mehrsprachigkeit und Multikulturalität wahrzunehmen. Ein weites Arbeitsgebiet eröffne sich für den slowakisch-deutschen Kulturaustausch. Gegenseitige Beeinflussung und Bereicherung in der Literatur und anderen Künsten sollte Gegenstand interdisziplinär angelegter Projekte werden. Nicht zuletzt sollten diese auch Teil der Hochschullehre an Germanistischen Instituten und des Schulfachs Deutsch werden, um die Motivation für den Spracherwerb zu erhöhen.

www.katedragermanistiky.webnode.sk
Die Internetseiten des Lehrstuhls für Germanistik der Pavol-Jozef-Šafárik-Universität in Kaschau/Košice

Deutsch-slawische Kontakte – Geschichte und Kultur
Symposium mit Vorträgen, Ausstellung und Podiumsdiskussion