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Der Vortragssaal im Weimarer Kirms-Krackow-Haus war brechend voll, als Dieter Höhnl, Vorsitzender des Vorsitzender des Freundeskreises des Goethe-Nationalmuseums e.V., die mehrteilige Kotzebue-Veranstaltung eröffnete und die beteiligten Initiativen und Einzelpersonen vorstellte. Zunächst wurde eine kleine, geschickt zusammen gestellte Ausstellung eröffnet, für die die Heidelberger Galeristin Adelheid Graf verantwortlich zeichnet. Es folgte die Präsentation der neuen Kotzebue-Biografie aus der Feder des Musikwissenschaftlers Axel Schröter, die pünktlich zum Jubiläum bei der Weimarer Verlagsgesellschaft erschien. Der Autor las aus seinem Buch und stellte sich den Fragen des Publikums. Anschließend lud die Weimarer Verlagsgesellschaft zu einem kleinen Empfang.
Unter dem Titel »Wie unterhaltend darf ein Schriftsteller sein?« wurde der Abend mit einer szenischen Lesung fortgesetzt. Nina Mariel Kohler und Christian Klischat, Schauspieler am Deutschen Nationaltheater Weimar, lasen sehr lebendig ausgewählte Szenen aus Kotzebues berühmtestem Bühnenstück die deutschen kleinstädter. In seiner Einleitung deutete der Kotzebue-Biograf Axel Schröter an, dass die karikierte Kleinstadt Krähwinkel durchaus Züge von Kotzebues Geburtsstadt Weimar trage. Der nächste Kotzebue-Text, Ausschnitte aus dem Buch das merkwürdigste jahr meines lebens (1801) wurde von August Kotzebues Ururenkel, dem Münchener Maler Otto von Kotzebue eingeleitet.
Den Abschluss machte August von Kotzebues Nachwort zu seinem Buch bemerkungen auf einer reise aus liefland nach rom und neapel (1805), ein sehr polemischer und witzig geschriebener Text, in dem Kotzebue die Vorzüge des Russischen Reiches gegenüber dem »Land, wo die Zitronen blühn«, herausstreicht. In seinen einleitenden Erläuterungen machte Klaus Harer auf die besondere staatsbürgerliche Loyalität des Schriftstellers gegenüber seiner Wahlheimat Russland aufmerksam.
Die Frage der politischen, gesellschaftlichen und emotionalen Heimat des Schriftstellers August von Kotzebue war auch eines der zentralen Themen der anschließenden Diskussion, die von Steffen Höhne (Literaturhaus Weimar e.V.) moderiert wurde.
Impressionen
Wie unterhaltend darf ein Schriftsteller sein? | Begegnungen und Gespräche: Ausstellungseröffnung, Buchpräsentation und Szenische Lesung
Über ihre Zeit hinaus – Europäische Biografien
Jahresschwerpunkt 2011