»Frycek – Fryderyk – Frédéric« – Konzert zum 200. Geburtstag von Frédéric Chopin mit dem Trio Margaux im Roten Rathaus Berlin
Dr. Klaus Harer
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1. Reihe v.r.n.l.: Dr. Doris Lemmermeier, Dr. Marek Prawda, Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel, André Schmitz, Bernard de Montferrand, Mme de Montferrand, Winfried Smaczny
Starker Beifall von über 400 Konzertbesuchern für das Trio Margaux

In ihren Begrüßungsreden würdigten Staatssekretär André Schmitz, der polnische Botschafter Dr. Marek Prawda, der französische Botschafter Bernard de Montferrand und der Vorstandsvorsitzende des Kulturforums Winfried Smaczny den polnischen Nationalkomponisten

Mit einem besonderen Konzertprogramm stellte das Kulturforum die Musik des polnischen Komponisten in den Kontext der Warschauer Kammermusik der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Trio Margaux, ein Ensemble, das sich auf die Interpretation der Musik der Klassik und der frühen Romantik auf Originalinstrumenten spezialisiert hat, kontrastierte Frédéric Chopins frühes Klaviertrio g-Moll (1829) mit Werken Joseph Elsners (1769–1854) und E. T. A. Hoffmanns (1776–1822). Die Pianistin Beni Araki stellte für das Geburtstagskonzert ihren historischen Hammerflügel aus den 1820er Jahren zur Verfügung, der aus der Werkstadt des Wiener Klavierbauers Johann Fritz stammt und einen ganz eigenen, sehr durchsichtigen und lyrischen Klang hat. Auch die Streicher spielten auf Originalinstrumenten, d.h. mit den leichteren Bögen der frühen Romantik und auf Darmsaiten.

Chopins späterer Lehrer, der Schlesier Joseph Elsner, spielte für die Musikkultur Warschaus und ganz Polens eine außerordentliche Rolle. Elsner, der zahlreiche Opern, Kirchenmusik und Kammermusik komponierte, legte in Warschau die Grundlage für die Ausbildung der polnischen Komponisten, Sänger und Instrumentalisten. Bereits im Jahre 1804 war er an der Gründung der Warschauer Musikgesellschaft beteiligt, die zum Zentrum der bürgerlichen Musikpflege in der Stadt wurde. Sein sehr selten gespieltes, aber ausgesprochen effektvolles Quartett in Es-Dur für Klavier, Violine, Viola und Violoncello (hier wurde das Trio Margaux durch die Bratschistin Aino Hildebrandt verstärkt) entstand 1805 in Warschau, wo Elsner in engem Kontakt mit dem komponierenden preußischen Regierungsrat E.T.A. Hoffmann stand. Hoffmanns Klaviertrio E-Dur, vom Trio Margaux auf CD eingespielt, hatte das Konzert eröffnet. Nach der Pause erklang Chopins geniales Klaviertrio g-Moll, ein leidenschaftliches Werk des gerade erst 19-jährigen Komponisten.