Am Dienstag, d. 8. Oktober 2024, ab 18:00 Uhr online auf ZOOM
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Die kulturelle Bedeutung von Wilna/Vilnius in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist unumstritten. Insbesondere für die jüdische Bevölkerung Ostmitteleuropas war die Stadt an der Neris ein Zentrum von Kultur und Gelehrsamkeit, sodass man sie ehrfurchtsvoll »Jerusalem des Nordens“ nannte. Umstritten war die Stadt, in der vor dem Zweiten Weltkrieg kaum Litauer, dafür vor allem Juden und Polen lebten, erst militärisch und dann politisch, als im Zusammenbruch der Kaiserreiche nach 1917/18 Polen und Litauen um die Grenzen ihrer neugegründeten Republiken stritten. Denn wie sollte man im ethnisch, kulturell und sprachlich so vielfältigen Ostmitteleuropa Nationalstaaten, auf die das »Selbstbestimmungsrecht der Völker«-Konzept des US-Präsidenten Wilson abzielte, gründen?
Prof. Dr. Mathias Niendorf studierte Geschichte und Slawistik in Heidelberg, Posen/ Poznań, Moskau und Tübingen. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Osteuropäische Geschichte an der Universität Greifswald.
Die Teilnahme ist für alle Interessierten kostenlos. Den ZOOM-Einwahllink für alle Veranstaltungen der Reihe sowie Antworten auf Rückfragen erhalten Sie bei der Europäischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern unter:
E-Mail:
oder
T. + 49 (0)3991 1537-11
Ein Vortrag im Rahmen der gemeinsamen Reihe »Die Baltischen Staaten. Unser unbekannter Nachbar im Osten?« des Deutschen Kulturforums östliches Europa und der Europäischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern
Datum | Di, 08.10.2024 |
Zeit | 18:00 Uhr |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Ja |