Den Bamberger Udo Pörschke verschlägt es für einige Jahre in den Süden Ungarns, in die sogenannte Schwäbische Türkei. Dort trifft er auf die Nachkommen von deutschen Auswanderern, deren Vorfahren zu seiner Überraschung zum großen Teil aus Franken und Hessen kamen. Auch heute noch erhalten sie ihre alten deutschen Traditionen, Bräuche und Dialekte, welche teilweise in Deutschland schon verlorengegangen sind.
Pörschke findet Freunde unter den Ungarndeutschen, lernt immer mehr über ihre Geschichte und findet am Fuße des Mecsek-Gebirges eine zweite Heimat. Der Franke entscheidet, das Erlebte für zukünftige Generationen festzuhalten, und begibt sich gemeinsam mit einer ungarndeutschen Freundin auf Spurensuche durch das Land.
Er interviewt einen Politiker im Parlament, besucht eine Probe des letzten verbliebenen deutschsprachigen Theaters, diskutiert mit Abiturienten einer ungarndeutschen Nationalitätenschule über die Perspektiven der deutschen Minderheit in Ungarn, kickt mit einem Fußballer der deutschen Minderheiten-Mannschaft, besucht ein Opfer der Vertreibung nach dem Krieg und spricht mit Freunden über die Möglichkeiten und Schwierigkeiten, Sprache und Bräuche an die nächste Generation weiterzugeben.
Der Film präsentiert das Bild einer gut integrierten deutschen Minderheit mit ihrer bewegten Geschichte und ihrem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft.
Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein moderiertes Gespräch mit den Filmemachern Udo Pörschke und Jorin Gundler statt.
Udo Pörschke, geb. 1968, ist Lehrer, Autor und Filmemacher. Er arbeitete und lebte nach dem Studium in Unterfranken, Mexiko und Ungarn. 2017 kehrte er in seine Geburtsstadt zurück. Seine, zum Teil prämierten, sozialpolitischen Kurzgeschichten erschienen in Anthologien. Das Buch zu seinem Dokumentarfilm Verborgene Zeilen aus der Kriegsgefangenschaft (2017) war ein Bestseller bei Amazon. Mit seinem Kollegen Jorin Gundler produziert er zu ausgewählten Themen Dokumentar- und Kurzfilme. So entstand zuletzt die Ungarndeutsche Trilogie aus Heimatlos, Lissi und dem Kinofilm Ein Franke lernt Polka.
Jorin Gundler, geb. 1992, ist Motiondesigner und Filmemacher. Bereits während seiner Ausbildung zum Mediengestalter für Bild und Ton arbeitete er mit Udo Pörschke an seinem ersten Dokumentarfilm Verborgene Zeilen aus der Kriegsgefangenschaft zusammen, den er erfolgreich an Phoenix verkaufte. Er studierte zudem Motion Pictures (Film) in Dieburg bei Darmstadt. Heute ist er als freiberuflicher Filmemacher und Designer für die Designabteilung des Hessischen Rundfunks (hr) mit Schwerpunkt auf Werbung, Mediathek und Social Media tätig. Dort war er an bedeutenden Dokumentarfilmen und deutschlandweiten Kampagnen beteiligt, darunter Dichtung & Wahrheit, Techno House Deutschland und Money Maker.
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Zusammenarbeit mit dem Institut für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa Freiburg, die im Rahmen der Tagung Standortbestimmung, Intention und Perspektiven der Minderheitenkultur der Deutschen in Ungarn gegenwärtig stattfindet.
Das Kulturforum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Schwäbische Türkei
Weitere Informationen zur Region
Datum | Fr, 21.06.2024 |
Zeit | 19:00 Uhr |
Eintritt | frei |
Barrierefrei | Ja |
Katholische Hochschulgemeinde Edith Stein (KHG)
Lorettostr. 24, 79100 Freiburg, Deutschland
Adresse mit Google Maps öffnen.