Zum 120. Geburtstag des 1904 in Danzig geborenen legendären Stummfilmpianisten Willy Sommerfeld zeigt das Deutsche Kulturforum östliches Europa zusammen mit dem Bundesplatz-Kino den einfühlsamen und bei den Begleitszenen besonders mitreißenden Dokumentarstreifen über sein Leben und Wirken. Schon ab den 1920er Jahren verstärkte der studierte Komponist die durch die bewegten Bilder erzeugten Stimmungen mit seinen Improvisationen in Berliner Kinos. In der Zeit des Nationalsozialismus hatte er kaum Möglichkeiten der musikalischen Betätigung.
Nach dem Krieg hatte er unter anderem die musikalische Oberleitung des Hans-Otto-Theaters in Potsdam inne. Ab 1972 wurde er zum gefragtesten musikalischen Stummfilmbegleiter in Deutschland. Willy Sommerfeld erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Bundesfilmpreis und das Bundesverdienstkreuz. Er war bis zu seinem Tod mit 103 Jahren als Stummfilmpianist aktiv.
Willy Sommerfeld (© CVFILMS) und Szenen aus den Filmen »Sinfonie der Grossstadt« und »Panzerkreuzer Potemkin« (© Wikimedia Commons)
Die Regisseurin und Produzentin Ilona Ziok begegnete ihm bei der Arbeit zu ihrem Film Kurt Gerrons Karussell (1999) und war so fasziniert von seinen Erzählungen, daß sie einen Film über sein Leben drehte. […] Ziok kombiniert unterspielte Filmausschnitte mit zeitgleichen Episoden aus Sommerfelds Leben und liefert damit ein einfühlsames dokumentarisches Porträt eines einzigartigen Künstlers.
F.A.Z., Mai 2006
Die Filmemacherin Ilona Ziok feiert den verschmitzten Sommerfeld, der auch dirigiert und komponiert hat, als letzten Meister seines Fachs und leidenschaftlichen Interpreten des frühen Kinos, der noch dem betulichsten Melodram ungeahnte Verve verleihen kann.
Der Spiegel, 20/2006
Der feinfühlige Dokumentarfilm, der der Legende noch zu Lebzeiten ein kleines Denkmal setzt, gestattet auch einen Blick hinter die Kulissen, in das Privatleben eines bescheidenen Menschen. Das durchaus wechselvolle Verhältnis zu seinem Sohn und zu seiner Frau wird in den Gesprächen nicht ausgeblendet: besonders hübsch sind in diesem Kontext die kontrastierende Sequenz aus Ernst Lubitschs Humoreke Die Austernprinzessin sowie das Thema des Abschieds vom Berufsleben im Ausschnitt aus Murnaus Der letzte Mann.
Filmdienst, 10/2006
Filmvorführung
The Sounds of Silents. Der Stummfilmpianist
D 2006, 80 Min. Regie: Ilona Ziok
Im Anschluss
Gespräch mit:
Ticketreservierung:
Bundesplatzkino:
T.: +49 (0)30 85 40 60 85
oder über:
www.bundesplatz-kino.de
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Zusammenarbeit mit dem Bundesplatz-Kino Berlin
Das Kulturforum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Datum | So, 05.05.2024 |
Zeit | 11:00 Uhr |
Eintritt | 8,– Euro, nur Barzahlung |
Barrierefrei | Ja |
Bundesplatz-Kino Berlin
Bundesplatz 14, 10715 Berlin, Deutschland
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