Ostheim, Liebenthal, New York, Blumenfeld, Bunge, Marienthal – Ortsnamen, die man nicht unbedingt im Donbas vermuten würde. Auch dass in der heute schwer umkämpften Region einmal rund 10.000 belgische Arbeiter beschäftigt waren, ist wenig bekannt. Der Dokumentarfilm zeichnet das industrielle Erbe der Region nach, die bis 1917 von den boomenden Fabriken europäischer und nordamerikanischer Unternehmer geprägt war.
Experten, Historiker und Einheimische erschließen uns das Erbe der Region, das in der sowjetischen Zeit weitgehend ausgelöscht wurde, und heute mit am stärksten von der kriegerischen Invasion durch Russland betroffen ist. Die Kurz- und Langfilme des Regisseurs und Drehbuchautors Kornii Hrytsiuk, der selbst aus der Donetzk-Region stammt, wurden bereits bei internationalen Filmfestivals ausgezeichnet.
Hrytsiuk über seinen Film:
»In unserem Film zeigen wir einzigartige architektonische Gebäudeensembles im Donbas, wie das ›belgische Viertel‹ von Lysychansk, das 2018 mit dem belgischen Preis für das beste architektonische Erbe Belgiens im Ausland ausgezeichnet wurde. Wir zeigen interessante französische Gebäude in Druschkiwka und deutsche im Dorf New York. [...] Nach der Revolution von 1917 und der Machtübernahme durch die Sowjets wurden die Fabriken den europäischen und nordamerikanischen Siedlern weggenommen und verstaatlicht, wodurch dort die Erinnerung an die europäische Geschichte effektiv zerstört wurde. Seit dem 24. Februar 2022 setzen die russischen Truppen ihre Bemühungen fort, das dortige europäische Erbe zu sabotieren und damit zu vollenden, wozu ihre Vorfahren während der Sowjetunion keine Zeit hatten.«
Einführung
Ariane Afsari, Deutsches Kulturforum östliches Europa
Filmvorführung
Yevrodonbas | Eurodonbas
Regie: Kornii Hrytsiuk, UA 2022, 73 Min.
anschließend
Gespräch
mit Regisseur Kornii Hrytsiuk (angefragt)
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforum östliches Europa in Zusammenarbeit mit dem ilmmuseum Potsdam und dem PUSH-UA Potsdam-Ukraine Soziokultureller Hub e.V.
Datum | Do, 22.02.2024 |
Zeit | 18:00 Uhr |
Eintritt | 8,– Euro | 5,– Euro ermäßigt |
Barrierefrei | Ja |
Filmmuseum Potsdam
Breite Straße 1A, 14467 Potsdam, Deutschland
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