»Mitteleuropa« ist ein kontrovers definierter geografisch-historischer Begriff, der seit dem Fall der Mauer wieder mehr Beachtung findet. Mitteleuropa habe – so der tschechische Schriftsteller Milan Kundera – die moralischen und kulturellen Traditionen Europas erhalten, die im Osten durch Kommunismus und Kollektivierung, im Westen durch Kommerzialisierung und Individualisierung zerstört worden seien. Mitteleuropäer sein
»ist eine Haltung, eine Weltanschauung, eine ästhetische Sensibilität für das Komplizierte, die Mehrsprachigkeit der Anschauungsweisen«
György Konrád
Mitteleuropa wird auch als Kulturraum verstanden, als ein »geistig-kulturelles Prinzip«, das nichts mit staatlichen Grenzen zu tun haben will und soll, »weil es ja Grenzüberschreitung sein soll« (Erhard Busek).
»Es wäre sinnlos, diese Grenze exakt ziehen zu wollen. Mitteleuropa ist kein Staat: es ist eine Kultur oder ein Schicksal. Seine Grenzen sind imaginär und müssen in jeder neuen geschichtlichen Situation neu gezogen werden.«
Milan Kundera
Die Konkrete Kunst (der Begriff wurde von Theo van Doesburg 1924 eingeführt) ist eine ungegenständliche Kunst, die Geistiges materialisiert, keine symbolische Bedeutung besitzt und geometrische Konstruktion bevorzugt.
In der Sammlung des Kunstsammlers Dr. Josef Böhm finden sich zahlreiche Künstler aus den deutschsprachigen Ländern sowie aus Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien, deren künstlerische Arbeiten zur Konkreten Kunst nach 1960 gehören. Unter den Künstlern finden sich auch Angehörige der deutschen Minderheiten aus dem östlichen Europa wie die im Banat geborenen Künstler Ingo Glass und Diet Sayler sowie der in Siebenbürgen geborene Waldemar Mattis-Teutsch.
Die Ausstellung zeigt Arbeiten von: Imre Bak, Hellmut Bruch, Roman Cotoșman, Attila Csáji, Nikola Dimitrov, Bruno Erdmann, Rita Ernst, János Fajó, Gerhard Frömel, Heinz Gappmayr, Andrzej Gieraga, Ingo Glass, Hans Jörg Glattfelder, István Haász, Heijo Hangen, Katalin Hetey, Viktor Hulik, Gyöngyi Kerekes, Béla Kiss, Imre Kocsis, Tamás Konok, Josef Linschinger, Wiesław Łuczaj-Mark Starel, Waldemar Mattis-Teutsch, Dóra Maurer, András Mengyán, Lothar Quinte, Otto Reitsperger, Christian Roeckenschuss, Reinhard Roy, Diet Sayler, Klaus J. Schoen, Peter Somm, Franz Türtscher, Milos Urbasek, József Zalavári
Dr. Josef Böhm, geb. 1960 in Neumarkt/Târgu-Mureș (Siebenbürgen), sammelt seit vielen Jahrzehnten siebenbürgische Kunst sowie zeitgenössische Kunst aus Mitteleuropa und führt damit die Tradition seiner Familie donauschwäbisch-ungarischer Herkunft fort. Eine Auswahl seiner siebenbürgischen Kunstsammlung ist seit dem 26. März 2022 im römisch-katholischen Bischofspalast in Großwardein/Oradea (Rumänien) zu besichtigen.
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Die Ausstellung wird vom 5. Juni bis 14. August 2022 im Schloss Königshain gezeigt.
Ein Kooperationsprojekt des Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbundes, der Stiftung Kunst und Kultur in der Oberlausitz, der Sammlung Böhm und des Deutschen Kulturforums östliches Europa
Datum | So, 05.06.2022 |
Zeit | 14:00 Uhr |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Nein |
Barockschloss Königshain
Dorfstraße 29, 02829 Königshain, Deutschland
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