Als Ira Peter Ende Oktober 2021 die südukrainische Hafenstadt Odessa/Одеса verließ, hatte sie mehr als fünf Monate lang als Stadtschreiberin des Deutschen Kulturforums östliches Europa über die »Perle am Schwarzen Meer« und über das deutsche und jüdische Kulturerbe in der Ukraine berichtet. »Nie hätte ich in diesem Moment gedacht, dass ich nicht jederzeit wiederkommen kann, um meine Freunde zu umarmen, um mit ihnen am Meer zu spazieren oder in Odesas Stadtgarten zu tanzen«, schrieb sie am 24. Februar 2022, dem ersten Tag der russischen Invasion, auf ihrem Blog. Seit Kriegsbeginn engagiert sie sich für Geflüchtete und unterstützt zahlreiche Hilfsaktionen.
Wir möchten mit der verbindenden Kraft von Literatur und Musik ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine setzen. Ira Peter wird aus ihrem – inzwischen preisgekrönten – Stadtschreiber-Blog lesen, ergänzt durch aktuelle Texte. Ronja Dierks stellt Gedichte von jungen Menschen in Odessa vor, die das Kriegsgeschehen unmittelbar reflektieren. Die von Jazz und Weltfolklore inspirierte Musik des Duos Kyiany öffnet den Horizont des Abends über die Grenzen Odessas hinaus. Eine von Igor Kakolewski moderierte Gesprächsrunde bringt alle Beteiligten schließlich mit der in Odessa lebenden Journalistin und Deutschlehrerin Karina Beigelzimer zusammen, die online zugeschaltet wird.
Präsentiert wird außerdem das aktuelle Ukraine-Sonderheft der Kulturkorrespondenz östliches Europa.
Die Veranstaltung wird außerdem auch als Live-Stream auf dem Youtube-Kanal des Dokumentationszentrums Flucht, Vertreibung, Versöhnung übertragen und kann dort auch nach der Premiere abgerufen werden. Nur zur Beteiligung am Live-Chat während der Live-Übetragung am 3. Mai 2022 wird ein Youtube- oder Google-Konto benötigt.
Die Journalistin und Germanistin Karina Beigelzimer unterrichtet in der Schule Nr. 90 in Odessa. Dort bereitet sie ihre Schülerinnen und Schüler auf das Deutsche Sprachdiplom vor, das deren direkte Zulassung an einer deutschsprachigen Hochschule ermöglicht. 2006 und 2012 kürte sie das Goethe-Institut zur besten Deutschlehrerin der Ukraine, seit 2018 gehört sie offi ziell zu den besten Lehrerinnen und Lehrern Odessas.
Die Literaturwissenschaftlerin Ronja Dierks war bis zum Kriegsausbruch als DAAD-Sprachassistentin an der Nationalen I.-I.-Metschnikow-Universität in Odessa tätig. Nun gibt sie von Deutschland aus über Zoom weiterhin Lyrik-Seminare für ihre Studierenden und unterstützt sie dabei, Worte über ihr Kriegserleben zu finden. Die meisten Texte entstehen in deutscher Sprache.
Ludmila Krupska und Alexey Krupsky sind das Duo Kyiany. Beide wurden in Kiew geboren und leben in Berlin. Ludmila Krupska interpretiert französischen Chansons, internationale Romanzen, jiddische Lieder und Weltfolklore in mehreren Sprachen. Alexey Krupsky studierte Violine und Jazzgitarre in Kiew und Berlin. Schon während der Studienzeit hatte er viele Auftritte in Berliner Jazzclubs, spielte bei diversen Jazzfestivals und machte Filmmusik-Aufnahmen für ZDF und arte.
Der Historiker, Didaktiker und Ausstellungsmacher Prof. Dr. Igor Kakolewski ist Direktor des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften und Professor an der Masurisch-Ermländischen Universität in Allenstein sowie Mitglied der Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission.
Die Journalistin und Autorin Ira Peter wurde in Kasachstan geboren und lebt heute in Mannheim. Ihre Großeltern waren deutsche Siedler in Wolhynien, Westukraine. Sie berichtete 2021 als Stadtschreiberin des Deutschen Kulturforums östliches Europa aus Odessa. Neben ihrem Engagement in zahlreichen Hilfsaktionen publiziert sie Texte und Podcasts zur aktuellen Lage in der Ukraine und zu russlanddeutschen Themen. Sie gewann mit ihrem Stadtschreiber-Blog im April 2022 den Wettbewerb »Die Goldenen Blogger« in der Kategorie »Newcomer des Jahres«.
Der Eintritt ist frei. Die Besucherinnen und Besucher haben im Anschluss die Möglichkeit, für die Runnebaum Stiftung in Heidelberg zu spenden:
IBAN: DE90 3006 0601 0007 2137 86
BIC: DAAEDEDDXXX
Die Zahl der Plätze ist begrenzt, bitte melden Sie sich an unter:
E-Mail.
oder telefonisch unter
T: +49 (0)331 20098-0
Oder buchen Sie Ihre Tickets auf der Website des Dokumentationszentrums.
Bitte informieren Sie sich dort auch über die am Veranstaltungstermin aktuellen Pandemiebestimmungen.
Während dieser Veranstaltung werden Foto- und/oder Filmaufnahmen angefertigt, die wir für unsere Website, unsere Social-Media-Kanäle und/ oder andere Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit verwenden möchten. Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich hiermit einverstanden.
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit dem Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung und PAN – Zentrum für historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften
Das Kulturforum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
Montag, 2. Mai 2022
19:00 Uhr
Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte
weitere Informationen
Datum | Di, 03.05.2022 |
Zeit | 19:00 Uhr |
Eintritt | frei | Einlass ab 18:00 Uhr | Anmeldung erforderlich – siehe unten |
Barrierefrei | Ja |
Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung Berlin
Stresemannstraße 90, 10963 Berlin, Deutschland
Adresse mit Google Maps öffnen.