Die Vertreter der Borussia und des Instituts für angewandte Geschichte anlässlich der Preisverleihung im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin Foto: © Deutsches Kulturforum östliches Europa, 2021 • Markus Nowak
Die politische Wende 1989 führte in Deutschland und in Polen zu einem »Wiedererwachen von Geschichte« (Aleida Assmann) und löste erstmalig eine kritische Auseinandersetzung mit der deutsch-polnisch-jüdischen Vergangenheit auf dem Gebiet West- und Nordpolens aus. In Folge entstanden vielfältige zivilgesellschaftliche Initiativen, zu denen beispielsweise die Stiftung und Kulturgemeinschaft Borussia in Allenstein/Olsztyn, die Günter-Grass-Gesellschaft in Danzig/Gdańsk und das Institut für angewandte Geschichte in Frankfurt (Oder) gehören. Mit ihren auf Internationalität und Interdisziplinarität ausgerichteten Aktivitäten konnten sie der Debatte um das deutsch-polnisch-jüdische Kulturerbe in Polen zu einer Entkrampfung und Versachlichung verhelfen und eine Beschäftigung damit auch für junge Menschen attraktiv machen.
Die Entdeckung des Regionalen und des Lokalen ergänzte so ab den 1990er Jahren allmählich das Nationale, dessen Erklärungsmuster in Regionen mit multiethnischer und multikultureller Vergangenheit zu kurz griffen bzw. nicht mehr funktionierten. Der grenzüberschreitend und intergenerationell geführte offene Dialog und die Betonung des gemeinschaftlichen Charakters des Kulturerbes stärkte die Identifikation damit vor Ort.
Im Rahmen der Veranstaltung möchten wir zum einen auf das Erreichte im deutsch-polnischen Verhältnis zurückblicken. Zum anderen wollen wir fragen, wie die Praxis der historischen Bildung im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie Migration und Globalisierung, Populismus und Nationalismus in beiden Ländern aussehen und wie die Zukunft des Lernens aus der Geschichte in einer Zeit ohne Zeitzeugen ausgestaltet werden kann.
Begrüßung
Kurzpräsentationen
anschließend Podiumsgespräch mit
Begrenzte Platzzahl. Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine bestätigte Anmeldung bis spätestens 2. Dezember 2021 per E-Mail an: deutsches[at]kulturforum.info
oder telefonisch unter
T. +49 (0) 331 200 98-0
notwendig.
Der Zutritt erfolgt nach dem 2G-Prinzip. Bitte zeigen Sie das entsprechende Dokument unaufgefordert beim Einlass.
Georg Dehio-Kulturpreisträger 2021
Weitere Informationen zu den diesjährigen Preisträgern
Verleihung des Georg Dehio-Kulturpreises 2021
Kurzbericht, Impressionen & Video der Veranstaltung vom 7. Oktober 2021 in Berlin
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund
Datum | Mo, 06.12.2021 |
Zeit | 18:00 Uhr |
Eintritt | nur mit Anmeldung (bis 02.12.2021). Es gilt die 2G-Regel |
Barrierefrei | Ja |
Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund in Berlin
In den Ministergärten 3, 10117 Berlin, Deutschland
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