Die Veranstaltung kann als Livestream auf dem Youtube-Kanal der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen verfolgt werden.
Im 17. Jahrhundert war Danzig wichtiger Erprobungs- und Aufführungsort einer durch den Schlesier Martin Opitz auf den Weg gebrachten und dann im protestantischen Teil des alten deutschen Sprachraums schnell aufgegriffenen und weiter ausgeprägten deutschsprachigen Dichtkunst.
Der »Vater der deutschen Dichtung« starb 1639 in Danzig an der Pest, seine Grabstätte liegt in der Marienkirche. Außer ihm lebten eine ganze Reihe weiterer Poeten zumindest zeitweilig in Danzig. Als zentrale Figur des literarischen Lebens in der Stadt begegnet uns Johann Peter Titz (1619–1689), der 1635 aus Liegnitz an die Ostsee gekommen war und ab 1651 als Professor für alte Sprachen, Poesie und Rhetorik am Akademischen Gymnasium maßgeblich zur Reputation von Dichtkunst und Gelehrsamkeit Danzigs in der Region beitrug. Titz war nicht nur Verfasser einer Poetik im Geiste von Opitz, sondern auch ein fleißiger Gelegenheitsdichter, den Simon Dach schätzte.
Titz und die weiteren Poeten, die als gebürtige Danziger oder als Besucher die Stadt im 17. Jahrhundert zu einem lebendigen und produktiven Ort einer gelehrten, vornehmlich deutsch-sprachigen und eng mit dem deutschen Sprach- und Kulturraum verwobenen Dichtung machten – hier sind Andreas Gryphius, Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Johannes Mochinger, Michael Albinus mit dem Namenszusatz Dantiscus, Johannes Plavius und Georg Greflinger zu nennen –, umreißen das Interessenfeld der Tagung, wobei die Lebenszeit von Johann Peter Titz, der so lange wie kein anderer der Poeten in der Stadt wirkte, den zeitlichen Rahmen vorgibt.
Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. Axel E. Walter, Eutin/ Wilna (Vilnius)
14:30 Uhr
Begrüßung
Reinfried Vogler, Vorsitzender der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, Kronberg/Ts.
14:45 Uhr
Einführung in die Tagungsthematik
Prof. Dr. Axel E. Walter, Eutin/Vilnius (Wilna)
15:00 Uhr
Danzig auf dem Wege zur Metropole der frühen Neuzeit
Prof. Dr. Bernhart Jähnig, Berlin
15:45 Uhr
Die architektonische Blüte der Stadt Danzig vom Ende des 16. Jahrhunderts bis um 1680
Prof. Dr. Tomasz Torbus, Gdańsk (Danzig)
16:30 Uhr
Paul Paters literarische und Kalendertätigkeit
Dr. Anna Mikołajewska, Toruń (Thorn)
10:00 Uhr
Danzig – eine polito-religiöse, regio-kulturelle Betrachtung
Prof. Dr. Klaus Garber, Osnabrück
10:45 Uhr
»Das Buch dann bringet dir Wort vnd Weisen gnug herfür.« – (Text-)Dichter und Musik in Danzig zu Lebzeiten von Johann Peter Titz
PD Dr. Piotr Kociumbas, Hamburg/Warschau (Warszawa)
11:30 Uhr
»Wann Du mein Dantzig freyst« –
Georg Greflingers Danziger Hochzeitslieder
Dr. Astrid Dröse, Tübingen
12:15 Uhr
Mittagspause
14:30 Uhr
Dichterheroen und Heldengedichte: Funktion und Status einer bürgerlichen Poetik in der Königsstadt Danzig am Beispiel Johann Peter Titz‘ »Knemons Send-Schreiben an Rhodopen« (1647)
PD Dr. Andreas Keller, Potsdam
14:45 Uhr
Johannes Peter Titz und die Königsberger »Kürbishütte«
Prof. Dr. Axel E. Walter, Eutin/Vilnius (Wilna)
15:30 Uhr
Zusammenfassung und Diskussion der Tagungsergebnisse
Prof. Dr. Axel E. Walter, Eutin/Vilnius (Wilna)
16:00 Uhr
Schlusswort
Reinfried Vogler, Vorsitzender der Kulturstiftung
(Änderungen vorbehalten.)
Live-Stream und Aufzeichnung
Die Fachtagung wird am Montag, d. 7. Dezember 2020, ab 14:30 Uhr und am Dienstag, d. 8. Dezember 2020, ab 10:00 Uhr als Live-Stream auf dem Youtube-Kanal der Kulturstiftung der deutschen Vertrie-benen übertragen und anschließend dort abrufbar bleiben.
Corona Bedingungen
Corona-bedingt wird die Fachtagung ohne Publikum durchgeführt. Eine Beteiligung der Zuschauer ist während des Live-Streams auf dem Youtube-Kanal der Kulturstiftung über die dortige Chat-Funktion möglich.
Eine Veranstaltung der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen. Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Datum | Mo, 07.12.2020 |
Ende | 08.12.2020 |
Eintritt | Eintritt frei |
Barrierefrei | Ja |