Eine Wohnung in der Innenstadt von Neusatz/Novi Sad verbindet die Lebenslinien zweier donauschwäbischer Familien und lässt neue Freundschaften zwischen den ehemaligen und den heutigen Bewohnern entstehen – im Dokumentarfilm lm Spiel des Schicksals (SRB 2019) präsentieren Zeitzeugen die Geschichte der Donauschwaben aus der Wojwodina. Im Mittelpunkt steht deren Heimatstadt Neusatz/Novi Sad. Die Hauptstadt der Wojwodina und zweitgrößte Stadt Serbiens wird 2022 Europäische Kulturhauptstadt sein.
Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten im Königreich Jugoslawien eine halbe Million Donauschwaben. Zweieinhalb Jahrhunderte lebten sie friedlich mit den anderen Ethnien zusammen. Nach den Verheerungen des Zweiten Weltkriegs ist die deutsche Minderheit zu einer kleinen Gruppe geschrumpft. Heute leben nur noch wenige Tausend Menschen deutscher Herkunft in der Wojwodina.
Der Dokumentarfilm der Journalistin Éva Hübsch aus Neusatz/Novi Sad zeigt eindrücklich, dass Landesgrenzen die emotionale Verbundenheit mit einem Ort oder einer Region nicht kappen können.
Nach der Filmvorführung findet ein moderiertes Gespräch mit der Regisseurin Éva Hübsch und dem Publikum statt.
Éva Hübsch aus Neusatz/Novi Sad (1959) begann ihre journalistische Laufband 1986 im Regionalfernsehen der Autonomen Provinz Wojwodina. Unter dem nationalistischen Regime von Slobodan Milosevic wurde ihr gekündigt. Seit 1992 arbeitete sie für verschiedene ausländische TV-Produktionen (Ungarn, Schweiz, Finnland, Niederlande, Deutschland). Im Jahre 2008 gründete sie ihre eigene Produktionsfirma »Media News«. Neben der Produktion von Dokumentarfilmen verfügt sie im RTV-TV Wojwodina über zwei eigene Sendungen.
Zwei Dokumentarfilme (Lost in History und Spiel de Schicksals) von Éva Hübsch befassen sich mit der Thema der Donauschwaben in der Wojwodina. Sie selbst hat auch donauschwäbischen Wurzeln. Die Familie Hübsch kam 1789 aus dem Elsass ins Banater Werschetz. Großvater Hübsch hatte 1918 in Budapest sein Medizin-Diplom erworben und anschließend als Chirurg in Berlin und Budapest praktiziert. Nach seiner Heirat kehrte er in seine Heimatstadt Werschetz im Banat zurück, und eröffnete ein Privatsanatorium.
Um nach dem Zweiten Weltkrieg die Familie vor Konzentrationslager und Tod zu retten, verpflichtete er sich, als Arzt für die Partisanentruppen zu arbeiten. Das neue kommunistische Regime enteignete trotzdem das Familienvermögen und verurteilte den Großvater wegen seiner Regimekritik zu fünf Jahren Haft. Nach seiner Entlassung, ohne Besitz und Arbeit, hat nahm er die ihm angebotene Stelle am Bezirkskrankenhaus in Neusatz/Novi Sad an.
Eine Anmeldung ist erwünscht unter
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Die Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Zusammenarbeit mit dem Liszt-Institut – Ungarischen Kulturinstitut Stuttgart war ursprünglich im Programm des Jahresthemas 2020: Minderheiten. Mittendrin und anders. Deutschsprachige Minderheiten im östlichen Europa vorgesehen, musste jedoch aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden.
Das Kulturforum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
ABGESAGT: Dienstag, 7. Dezember 2021, 18:30 Uhr
Haus des Deutschen Ostens München
Samstag, 11. Dezember 2021, 15:30 Uhr
Bundesplatz-Kino Berlin
www.novisad2021.rs
Website der Kulturhauptstadt Novi Sad 2022
English | српски (kyrillisch) | srpski (lateinisch)
Datum | Do, 09.12.2021 |
Zeit | 19:00 Uhr |
Eintritt | frei |
Barrierefrei | Ja |
Liszt-Institut – Ungarisches Kulturinstitut Stuttgart
Christophstr. 7, 70178 Stuttgart, Deutschland
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