Zauberhaft schön, aber oft übersehen – Slowenien ist 2023 Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Das kleine Land kann sich mit einer faszinierenden Literaturlandschaft schmücken. In kaum einem anderen Land werden pro Kopf so viele Bücher veröffentlicht. Sloweniens Geschichte wurde lange von politischen Abhängigkeiten bestimmt. Umso prägender war die Sprache für die nationale Identität. Die Dokumentation zeigt Superstars wie den Philosophen Slavoj Zizek und das Gesamtkunstwerk Laibach ebenso wie die neuen Stimmen der Literatur- und Kulturszene.
Welche Brüche verbergen sich hinter der Bilderbuchkulisse Sloweniens? Erst vor wenigen Jahrzehnten hat sich das Land als eigenständiger Staat aus dem zerfallenden Jugoslawien herausgemogelt. Dabei spielten Schriftsteller, Künstler sowie Bands aus der Gegenkultur eine zentrale Rolle.
Jüngere Autoren wie Ana Schnabl und Goran Vojnovic haben an Jugoslawien nur Kindheitserinnerungen. Doch auch ihre Generation beschäftigen die Auswirkungen der Vergangenheit. Die Künstlerin Lina Akif spielt in ihren Performances mit nationalen Symbolen. Was ist überhaupt typisch slowenisch? Berge, Bienen, Wein? Philosoph Slavoj Žižek möchte mit Idealisierungen der eigenen Nation jedenfalls nichts zu tun haben. Er meint: Ein Land lieben kann man nur, wenn man dessen Probleme und Unvollkommenheiten erkennt. Thematisiert werden diese auch von Schriftstellern wie Drago Jančar, Aleš Šteger und Nataša Kramberger.
Ein Film von Hannes Rossacher und Lilly Schlagnitweit, D 2023, ca. 53 Min.
Slowenien zwischen den Zeilen
Weitere Informationen auf den Internetseiten von arte
Mit der Möglichkeit zum Ansehen in der Mediathek bis zum 15.01.2024